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Seeschlacht von Kyme

Die ursprünglich im Gebiet der heutigen Toskana lebenden Etrusker dehnten ihr Herrschaftsgebiet ab etwa 750 v. Chr. auf weitere Regionen des heutigen Italiens aus: Lombardei, Emilia-Romagna, Umbrien, Latium und Kampanien. Gemeinsam mit den Karthagern, die mit ihnen verbündet waren, beherrschten die Etrusker ab etwa 600 v. Chr. das westliche Mittelmeer.

Um der Expansion der Etrusker entgegenzuwirken, schloss der Tyrann Hieron I von Syrakus (478 bis 467/466 v. Chr.) eine Allianz mit dem nordwestlich des heutigen Neapels gelegenen Kyme, das von den Etruskern bedroht wurde. Die vereinigten Schiffsverbände von Syrakus und Kyme sowie die Flotte von Etrurien trafen 474 v. Chr. im heutigen Golf von Neapel aufeinander, ohne dass Angaben zur Anzahl der beteiligten Schiffe oder zum Verlauf der beiderseitigen Kämpfe überliefert sind. Die Seeschlacht von Kyme endete mit einer Niederlage der Etrusker, mit der eine lange Reihe weiterer Misserfolge eingeleitet wurde.

Auf das Scheitern ihrer Flotte verloren die Etrusker nicht nur ihre militärische Vorherrschaft auf dem Mittelmeer, sondern auch ihren politischen Einfluss auf der italienischen Halbinsel. Nachdem die etruskischen Herrschaftsgebiete bis etwa 265 v. Chr. durch Eroberungen oder Bündnisse tatsächlich an das Römische Reich gebunden worden waren, bewirkte die 90 v. Chr. vorgenommene Verleihung der römischen Bürgerrechte an alle Etrusker auch einen förmlichen Abschluss der Integration in das Römische Reich.