Am 17. Juli 1936 löste General Francisco Franco Bahamonde (*1892 bis 1975) den Spanischen Bürgerkrieg (1936 bis 1939) aus, indem er sich in Spanisch-Marokko mit den ihm unterstellten Truppen gegen die (Zweite) Spanische Republik erhob. Bereits am 18. Juli 1936 trug Franco den Staatsstreich nach Spanien, in dem die nationalen Franquisten und die demokratischen Republikaner bis zum 1. April 1939 einen blutigen Kampf um die Macht in den Städten und Regionen führten.
Auf Grund seiner Beziehungen, die er vom 17. Februar 1933 bis zum 23. Februar 1936 als Militärkommandant der Balearischen Inseln geknüpft hatte, konnte Franco bereits zu Beginn seines Putsches auf die Unterstützung der auf den Balearen stationierten Streitkräfte zählen. Während Formentera, Ibiza und Mallorca schon am 19. Juli 1936 von den Franquisten übernommen wurden, konnten sich die Republikaner noch bis zum 9. Februar 1939 auf Menorca halten, das zur Ausgangsbasis der desembarcament de Mallorca (Schlacht um Mallorca) wurde.
Mit Hauptmann Alberto Bayo Giroud (*1892 bis 1967) traf am 2. August 1936 ein Oberbefehlshaber für die republikanischen Streitkräfte auf Menorca ein, der sofort Pläne zur Invasion von Formentera, Ibiza und Mallorca entwickelte. Nachdem die illa de Cabrera am 13. August 1936 von etwa vierhundert Milizionären der Federación Anarquista Ibérica (Iberische Anarchistische Föderation) erobert und besetzt worden war, traf Bayo in den frühen Morgenstunden des 15. August 1936 auf der illa de Cabrera ein, um mit den Milizführern über einen gemeinsamen Angriff auf Mallorca zu verhandeln; nach seinen Vorstellungen sollten die Milizionäre mit der Besetzung der illa de sa Dragonera für eine Ablenkung von der tatsächlichen Invasion auf Mallorca sorgen. Da Bayo mit der kommunistischen Bewegung der Republikaner sympathisierte, verweigerte die Federación Anarquista Ibérica jedoch nach etwa 7-stündigen Gesprächen ihre Unterstützung. Ohne dass Bayo etwas davon wusste, gingen ihre etwa vierhundert Kämpfer am 16. August 1936 gegen 5:00 Uhr in der cala Anguila, die zwischen dem heutigen Cala Mendia und dem heutigen Porto Cristo Novo gelegen ist, und in Porto Cristo auf Mallorca an Land.

Im Morgengrauen des 16. August 1936 wandte sich auch Bayo gegen Mallorca, indem er mit etwa achttausend Soldaten an der punta de n’Amer angriff, die sich zwischen sa Coma und Cala Millor ins Meer erstreckt. Nur wenige Meter östlich des platja de sa Coma bildet die punta de n’Amer eine schmale Einbuchtung, an der das Meer so tief und die Klippen so flach sind, dass dort ein Schiff anlegen kann. Ohne die Gefahr einer Havarie nutzte Bayo das natürliche Kai, um die Schiffe mit den Fahrzeugen, Geschützen und Maschinengewehren anlanden und entladen zu lassen.
Den Republikanern stand mit den beiden Zerstörern Almirante Miranda und Almirante Antequera, dem Kanonenboot Xauen, dem Torpedoboot n° 17, dem Frischwasser-Tankschiff n° 3, den beiden Transportschiffen Ciudad de Cádiz und Mar Negro, dem Frachtschiff Mar Cantábrico, dem Post- und Verwundetenschiff Ciudadela, dem Lazarettschiff Marqués de Comillas, den beiden Barkassen n° K-12 und K-26, den drei Unterseebooten n° B-2, B-3 und B-4 sowie sechs Wasserflugzeugen des italienischen Fabrikats Savoia-Marchetti SM.62 eine respektable Flotte zur Verfügung. Sie erhielten bei der Invasion zudem die Feuerunterstützung des Schlachtschiffs Jaime I, des Kreuzers Libertad sowie einiger Wasserflugzeuge des italienischen Fabrikats Macchi-Castoldi MC.18, die aus Barcelona herangeführt worden waren.
Den republikanischen Landungstruppen traten etwa dreitausendfünfhundert Franquisten entgegen.
Sein Hauptquartier auf Mallorca nahm Bayo in den cases de sa Coma, die trotz des Bomben- und Artillerieangriffs, der der Invasion vorangegangenen war, nur geringfügig beschädigt worden waren; allerdings zerstörten die Republikaner sodann nicht nur kirchliche Symbole des Landguts, sondern stahlen auch die Lohngelder. In der dem Anwesen vorgelagerten Windmühle richtete sich Bayo ein, während er weitere Räume des Landguts als Lazarett nutzen ließ. Den das Anwesen führenden Verwalter Miquel Adrover ließ Bayo weitestgehend unbehelligt, doch musste er die Bediensteten des Landguts zur Betreuung der Republikaner abstellen; während der Besetzung der cases de sa Coma ließ Bayo zur Versorgung seiner Truppen etwa zweihundert Schafe requirieren und schlachten.
Die in Porto Cristo am 16. August 1936 gegen 5:00 Uhr angelandeten Milizien der Federación Anarquista Ibérica ließen zunächst wertvolle Zeit verstreichen, um die erfolgreiche Invasion zu feiern. Sie benannten den Ort nicht nur mit dem Namen „Porto Rojo (Roter Hafen)“ um, sondern zogen auch plündernd und brandschatzend durch Porto Cristo; insbesondere die Kirche versuchten sie dem Feuer zuzuführen. Erst gegen 11:00 Uhr beschlossen die Milizionäre von Porto Cristo nach Manacor vorzustoßen, sodass sie bis zu den coves des Hams vordrangen. Die in der Zwischenzeit aus Palma herangeführte Legión de Mallorca (Mallorquinische Legion), die von Kämpfern der Falange Española (Spanische Phalanx) und des Requeté (Rekrut) unterstützt wurde, sowie die aus Manacor eingreifende Guardia Civil schlugen die Milizionäre jedoch an den Höhlen zurück. Gerade die Soldaten der Legión de Mallorca, die bereits im (Dritten) Rifkrieg (1921 bis 1926) eingesetzt worden waren, traten den republikanischen Angreifern mit großer Brutalität entgegen; sie führten nicht nur Bajonett-Angriffe aus, sondern machten auch keine Gefangenen!
Die in der cala Anguila am 16. August 1936 gegen 5:00 Uhr an Land gegangenen Milizionäre der Federación Anarquista Ibérica zogen nach Porto Cristo, um sich mit den dortigen Kräften zu vereinigen. Entlang des torrent des Riuet hatten die aus Felanitx ausgerückten Franquisten jedoch bis zum Nachmittag einen Sperrriegel vor der Ortschaft errichtet, der insbesondere von drei schweren Maschinengewehren gebildet wurde. Während die Franquisten ein Maschinengewehr auf der Erhebung der heutigen carrer d’en Sureda eingerichtet hatten, hatten sie ein weiteres Maschinengewehr auf dem Höhenzug der heutigen carrer d’Andrea Doria aufgestellt. Eingezwängt in das vom torrent des Riuet gebildete Tal wurden die republikanischen Kämpfer im Kugelhagel der auf den Anhöhen in Stellung gegangenen Franquisten nahezu vollständig aufgerieben.
Während das Geschehen von den heutigen Historikern als massacre des Riuet (Massaker vom Riuet) bezeichnet wird, wurde es unter der franquistischen Herrschaft als herausragender Sieg über die Republikaner gefeiert. Trotz seiner unmenschlichen Auswirkungen wurde die Schlacht in der franquistischen Literatur geradezu glorifiziert:
„Eine Flut aus Stahl verwandelte den Schlupfwinkel in einen tragischen Graben des Todes. Die, die nicht fielen, flüchteten panikerfüllt, und ohne Deckung blieben sie unter dem Feuer der Gewehre und Handgranaten der heroischen Legionäre ….“
Bayo bezifferte die Verluste der republikanischen Kämpfer am torrent des Riuet zwar nur mit vierhundertzweiundzwanzig Toten. Doch gehen die heutigen Historiker von einer deutlich höheren Opferzahl aus, denn Bayo wird den Misserfolg möglichst herabgespielt haben.
Mit etwa eintausendzweihundert Soldaten, die allerdings gut ausgebildet waren, etwa dreihundert Polizisten und etwa zweitausend Kämpfern der Falange Española stemmten sich die Franquisten gegen die republikanische Übermacht. Schon am 17. August 1936 konnten die Franquisten erste Erfolge erzielen und den Vormarsch der von Bayo geführten Streitkräfte so sehr behindern, dass sie die Republikaner am Ortsrand von Porto Cristo stellten. Das weitere Eindringen der Franquisten führte Porto Cristo in einen blutigen Häuserkampf, bei dem die Franquisten unter anderem das den Republikanern als Lazarett dienende Hotel Perelló stürmten; bei dem Angriff erschossen die Franquisten nicht nur die Verwundeten, sondern auch die drei Krankenschwestern. Bei wechselnden Gebietsverlusten und -gewinnen konnten die Republikaner sich uneingeschränkt nur an den Steilklippen der Anwesen Can Blau, Can Riche und Can Servera halten; den dort hinter einer mit Sandsäcken verstärkten Mauer errichteten Unterstand bezeichneten die spanischen Soldaten als parapeto de la Muerte (Unterstand des Todes).
Die von Bayo befehligten Kampfverbände wandten sich von Porto Cristo nach Norden, um sa Coma, Son Carrió und Son Servera einzunehmen. Allein Son Carrió konnten sie jedoch vollständig einnehmen und gegenüber den Franquisten länger als eine Woche behaupten.
Bereits am ersten Tag des Vormarsches auf Son Servera wurden die Republikaner unterhalb des puig de na Penyal gestoppt, der sich westlich der ehemaligen Bahnlinie von Manacor nach Artà bis zu einer Höhe von etwa 211 Meter erhebt. Die aus etwa fünfzig Soldaten bestehende Kampfgruppe der republikanischen Schwarzen Garde geriet in einen Hinterhalt der Franquisten, bei dem vier Republikaner gefangen genommen wurden, darunter der 18-jährige Marinesoldat Domingo López aus Barcelona. Nachdem die vier Gefangenen nach Son Servera verbracht worden waren, wurden sie dem Tod durch Erschießen überantwortet. Allein López überlebte das Erschießungskommando, da er in Ohnmacht gefallen und durch einen „Gnadenschuss“ nur am Hals und im Gesicht verletzt worden war; während der Nacht konnte er aus der Grabgrube entkommen und sich zu seiner Kampfeinheit in sa Coma durchschlagen. Während die etwa 900 Einwohner vor den Kämpfen aus Son Servera geflohen waren, richteten sich die Franquisten in Son Servera ein, um die Republikaner abzuwehren; ihr Hauptquartier nahmen sie im Kellergeschoss des heutigen Cafés s’Oratge am plaça de Sant Joan. Obwohl Son Servera nahezu täglich aus der Luft mit Bomben angegriffen sowie vom Land und vom Meer mit Granaten beschossen wurde, konnten die Republikaner nur die Son Servera umgebenden Hügel einnehmen. Den über das Dorf einbrechenden Feuersturm aus Bomben und Granaten beschrieb ein Augenzeuge bildlich: „Son Servera gleicht dem Krater eines ausgebrochenen Vulkans.“. Erst am 3. September 1936 gelang es den Franquisten, den etwa 183 Meter aufsteigenden puig de Son Corb, der östlich von Son Servera liegt, zumindest teilweise von den Republikanern zu befreien. Nachdem sich die republikanischen Truppen am 3. und 4. September 1936 auf ihre Schiffe zurückgezogen hatten, veranstalteten die Franquisten noch am 4. September 1936 auf dem plaça de Sant Joan eine Siegesparade. Später stilisierten sie Son Servera zum „unbesiegten Dorf“, das von der franquistischen Führungsschicht nicht nur gern besucht, sondern an der costa des Pins auch gern als Sommerresidenz genutzt wurde.
Am 26. August 1936 stießen die Republikaner nach Son Carrió vor, das sie von drei Seiten angriffen.
Der Kampfverband der Confederación Nacional del Trabajo (Nationale Arbeitskonföderation) rückte von Osten über die carrer de la Torre Nova an; auf dem Landgut sa Torre Nova richtete er ein Lazarett ein. Die aus etwa fünfhundert Kämpfern bestehende Miliz drang von Südosten über die heutige Landstraße MA-4021 vor, die von s’Illot nach Son Carrió führt. Die republikanischen Truppen kamen aus dem Süden über die heutige Landstraße MA-4024, die Porto Cristo und Son Carrió verbindet.
Die Franquisten hatten sich um und in dem Dorf verschanzt.
Um ihren Vormarsch auf den Ort zu unterstützen, belegten die Republikaner das Dorf mit Bomben und Granaten, die die Franquisten schnell in Angst und Grauen versetzten. Während die meisten Bewohner bereits zu Fuß oder mit Eselskarren geflohen waren, zogen sich nunmehr auch die Franquisten unter weiterhin heftiger Gegenwehr eilig und ungeordnet aus dem Ort zurück, sodass Son Carrió von den Republikanern eingenommen werden konnte.
Bei der Besetzung des Ortes kam es nicht nur zu Plünderungen, vielmehr zerstörten die sich unter den Republikanern befindlichen anarchistischen Kämpfer auch die in Son Carrió aufgefundenen religiösen Symbole. Nur unter Einsatz seines Lebens konnte Pfarrer Martín Rosselló, der bereits von zerstörerischen Übergriffen auf dem spanischen Festland gehört hatte, einige Kirchenschätze vor den Anarchisten retten: Die Monstranz, den Hostienkelch, die Pfarrbücher und das Pfarrsiegel! Die anarchistischen Milizen stürmten in die església parroquial de Sant Miquel, in der sie ihrem Vandalismus freien Lauf ließen. Den Hauptaltar und die Seitenkapellen beschädigten sie schwer, während sie die Statuen des Jesus Christus und der Muttergottes sowie die Reiterfigur des Heiligen Jakobus des Älteren (bis 44) zerschlugen.
Später berichtete Rosselló in einen Brief an Josep Miralles i Sbert, den Bischof von Mallorca (1930 bis 1947), über die lebensgefährlichen Verhältnisse in Son Carrió:
„Wenig ist es, was ich bewahren konnte, aber ich musste alles mit der Hand heraustragen, inmitten umherpfeifender Kugeln, jedes Mal mein Leben riskierend, wenn ich hineinging, um etwas herauszuholen.“
Auch ein katalanischer Milizionär hielt die Vorgänge in Son Carrió später fest:
„Eine Gruppe betrank sich auf dem Plätzchen vor der Kirche und zelebrierte dort mit den sakralen Ornamenten einen blasphemischen Ritus, sang die Internationale. Ich ging in die Kirche und sah, wie sie alles, was sie hatten erreichen konnten, zerstört hatten, und dies überzeugte mich nicht nur von der Absurdität dieser Tat, sondern auch von ihrer Nutzlosigkeit. Ich sah, wie ein kostbarer barocker Altaraufsatz, der mir wahrhaftig vergoldet erschien, von allen seinen Heiligtümern beraubt war. An ihrer Stelle hatten sie einen Mauren gesetzt, von dem man mir sagte, dass diese Figur zu den Füßen der Reiterstatue des Sant Jaume el Major (Heiliger Jakobus der Ältere) gekauert habe.“
Das auf dem östlichen Dachfrist der església parroquial de Sant Miquel stehende Rundkreuz lässt noch heute einige Beschädigungen erkennen. Sie sollen durch ein übermütiges Zielschießen der anarchistischen Kämpfer entstanden sein.
Um die zahlenmäßige Übermacht der Republikaner auszugleichen, setzten die franquistischen Verteidiger der Insel von Anfang an auch auf die Hilfe von außen. Mit der finanziellen Unterstützung des Unternehmers und Bankiers Juan March i Ordninas (*1880 bis 1962) erhielten sie militärischen Beistand aus anderen faschistischen Staaten, insbesondere aus dem Königreich Italien.
Schon ab dem 18. August 1936 wurden die Franquisten durch drei Wasserflugzeuge des italienischen Fabrikats Savoia-Marchetti S.55X unterstützt, die der italienische Duce Benito Mussolini (1925 bis 1943) nach Mallorca entsandt hatte. Allerdings waren die Wasserflugzeuge nur zum Abwurf von Handgranaten geeignet, sodass sie nicht in der Lage waren, die Luftüberlegenheit der Republikaner zu brechen. Ein Wasserflugzeug wurde schon bald durch eine unter republikanischem Befehl stehende Savoia-Marchetti SM.62 so stark beschädigt, dass es in Palma repariert werden musste. Die beiden anderen Wasserflugzeuge ließ Mussolini bereits nach wenigen Einsätzen wieder von Mallorca abziehen. Nunmehr folg ein vom deutschen Führer Adolf Hitler (1934 bis 1945) bereitgestelltes Transport- und Bombenflugzeug des deutschen Fabrikats Junkers Ju 52 einen Angriff auf die Jaime I, die sich nach einem Treffer durch eine 250-Kilogramm-Bombe nach Cartagena zurückziehen musste. Mit dem Frachtschiff Morandi, das am 27. August 1936 in Palma eintraf, hatte Mussolini sodann insbesondere drei Wasserflugzeuge des italienischen Fabrikats Macchi M.41 und drei Jagdflugzeuge des italienischen Fabrikats Fiat CR.32 nach Mallorca geschickt. Unter dem Oberbefehl des italienischen Majors Luigi Cirelli führten die Flugzeuge bereits am 28. August 1936 einen ersten Luftschlag gegen die Stellungen der Republikaner. Mit der von ihm geführten Macchi M.41 schoss der italienische Leutnant Rinaldi bei Capdepera eine von den Republikanern eingesetzte Savoia-Marchetti SM.62 ab, während die anderen Wasserflugzeuge der Republikaner bei weiteren Luftangriffen einsatzunfähig beschädigt wurden. Das von den Republikanern in einem ehemaligen Steinbruch auf der punta de n’Amer eingerichtete Munitionslager wurde am 2. September 1936 durch einen Luftschlag der italienischen Luftwaffe zerstört.
Der italienische Außenminister Gian Galeazzo Ciano (1936 bis 1943) hatte auch den faschistischen Aktivisten Arconovaldo Bonacorsi (*1898 bis 1962) nach Mallorca beordert. Selbst gab sich Bonacorsi den italienischen Kampfnamen „conte Aldo Rossi (Graf Aldo Rossi)“, der in seiner hispanisierten Aussprache schon bald zum Synonym für die Verbreitung von Angst durch Gewalt wurde: Conde Aldo Rossi! Nachdem Bonacorsi am 26. August 1936 als Berater und Organisator der Falange Española in Palma angekommen war, stellte er eine aus zweiundfünfzig Milizionären bestehende Kampfeinheit auf, die sich dragones de la Muerte (Drachen des Todes) nannte. Am 27. oder 28. August 1936 zog Bonacorsi mit seiner Abteilung nach Manacor, wo er am plaça de la Bassa sein Hauptquartier einrichtete. Die dragones de la Muerte waren nicht nur am 3. September 1936 wesentlich an der Eroberung des von den Republikanern besetzten puig de Son Corb beteiligt. Sie beteiligten sich vielmehr auch an der Verfolgung der zivilen Bevölkerung, die mit den Republikanern sympathisierte, sowie an der Hinrichtung der republikanischen Gefangenen.
Den Befehl zum Angriff auf den puig de Son Corb hatte Oberstleutnant Luis García Ruiz (*1877 bis 1949) gegeben, der in der Nacht vom 29. auf den 30. August 1936 neben seinem Amt als balearischer Zivilgouverneur an Stelle des Oberst Emilio Ramos Unamuno auch zum Generalkapitän der Balearischen Inseln ernannt worden war und damit auch das Oberkommando über die franquistischen Streitkräfte im Gebiet von Manacor übertragen bekommen hatte. Zwar hatte García auch bereits eine weitergehende Großoffensive auf die Republikaner geplant, die schon am 4. September 1936 beginnen sollte, doch führten die politischen Entwicklungen in Madrid zu einem überraschenden Ende der Kampfhandlungen auf Mallorca. Sowohl der republikanische Regierungspräsident und Kriegsminister Francisco Largo Caballero (1936 bis 1937) als auch der republikanische Marine- und Luftwaffenminister Indalecio Prieto Tuero (1936 bis 1937) versagten ihren auf Mallorca kämpfenden Einheiten am 3. September 1936 die weitere Unterstützung. Gerade auf dem spanischen Festland hatten sich Fronten gebildet, die Largo und Prieto eine Abkommandierung weiterer Verbände nach Mallorca unmöglich machten. Da die Bayo unterstellten republikanischen Einheiten schwere Verluste erlitten hatten, die nunmehr nicht mehr ausgeglichen werden konnten, sah sich Bayo zum Rückzug von der Insel gezwungen. Seine Kämpfer ließ er dabei über die wahren Umstände der Militäraktion zunächst im Unklaren, indem Bayo ihnen vorgaukelte, dass eine Verlegung nach Palma stattfinde, von dem aus der Weg zur Besetzung der Insel frei sei.
Nachdem die Jaime I und die Libertad an die punta de n’Amer zurückgekehrt waren, um den Rückzug zu sichern, wurden die etwa dreitausend Republikaner noch in der Nacht vom 3. auf den 4. September 1936 von den bereitstehenden Schiffen aufgenommen. Neben umfangreicher Ausrüstung, die auch zwei Wasserflugzeuge mit beschädigtem Antrieb umfasste, ließen die Republikaner nach Schätzungen der Historiker auch etwa zweihundertvierzig bis vierhundert Miliziönäre auf Mallorca zurück; diese hatten entweder den Befehl zum Rückzug nicht erhalten oder die Küste nicht rechtzeitig erreicht.
Mit den zurückgebliebenen Miliziönären gingen die Franquisten ohne jede Milde um, indem sie etwa einhundert bis zweihundert Gefangene entweder sofort am platja de sa Coma oder später auf dem südlich von Manacor gelegenen cementiri de Son Coletes hinrichteten. Erst von 2020 bis 2023 versuchte eine groß angelegte Grabung die sterblichen Überreste der von den Franquisten ermordeten Menschen zu bergen und zu identifizieren. Diese Arbeiten kommentierte der balearische Vizepräsident Juan Pedro Yllanes i Suárez (2019 bis 2023) mit den Worten: „Wir öffnen Massengräber, um Wunden zu heilen.“.
Die Schlacht um Mallorca forderte etwa eintausendfünfhundert Menschenleben.
Die Franquisten nahmen die illa de Cabrera am 13. September 1936 wieder ein.

Während die Republikaner die strategische Lage von Mallorca unterschätzten, wurde die Insel von den Franquisten zu einer Festung ausgebaut. Sie verstärkten nicht nur die Küstenverteidigung, indem sie insbesondere Unterstände und Bunker errichteten; so stehen noch heute ein Bunker am Strand zwischen den cases de s’Estalella und s’Estanyol de Migjorn, zwei Bunker am Strand zwischen sa Ràpita und ses Covetes sowie acht Bunker am Strand zwischen ses Covetes und Colònia de Sant Jordi. Sie erweiterten vielmehr auch den aeroport de Son Sant Joan, indem sie zwei für nächtliche Flugbewegungen beleuchtete Landebahnen bauten, die durch eine Luftabwehr geschützt wurden; das von Mussolini auf Mallorca stationierte Expeditionskorps der Aviazione Legionaria delle Baleari (Fliegende Legionäre der Balearen) nutzte den Flugplatz fortan insbesondere für ihre Angriffe auf Valencia und Barcelona.

Bis zum 24. Januar 1939 folgen die Italiener allein gegen Barcelona nahezu zweihundert Angriffe, durch die etwa zweitausendfünfhundert bis dreitausend Menschen zu Tode kamen. Die schwersten Bombardements hatten vom 16. bis zum 18. März 1938 etwa eintausend Todesopfer gefordert.