Der römische Feldherr Gaius Iulius Caesar (*100 bis 44 v. Chr.) wandte sich ab 58 v. Chr. gegen Gallien, das heutige Frankreich. Er schob zwar 58 v. Chr. zunächst einen Schutz der mit dem Römischen Reich verbündeten Haeduer und sodann 57 v. Chr. einen Aufstand der Belger gegen das Römische Reich vor. Doch verfolgte Caesar stets das Ziel der Eroberung der gallischen Gebiete, die ihm 51/50 v. Chr. mit der Eingliederung der Gallier in das Römische Reich gelang.
Unter dem Kommando des Legaten Titus Labienus (*um 100 bis 45 v. Chr.) rückten 52 v. Chr. insgesamt vier römische Legionen auf Lutetia zu, das heutige Paris: Die Legion VII Claudia Pia Fidelis, die Legion VIIII Hispana, die Legion XII Fulminata und die Legion XIIII Gemina. Die Anzahl der in den Legionen dienenden Legionäre ist zwar nicht genau bekannt, doch umfasste eine Legion zur damaligen Zeit im Durchschnitt etwa fünftausend Legionäre. Nachdem die Parisier einen verzweifelten Hilferuf an die gallischen Stämme gerichtet hatten, zogen die Gallier etwa vierundzwanzigtausend Krieger in Lutetia zusammen, insbesondere aus den Stämmen der Aulerker, der Senonen und der Parisier. Sie unterstellten die gallische Streitmacht dem aulerkischen Heerführer Camulogenus (*vor 100 bis 52 v. Chr.), der über umfangreiche Kriegserfahrungen verfügte.
Obwohl Lutetia auf Grund seiner Lage auf einer Insel in der Seine und seiner Umschließung mit einer Schanzanlage eigentlich gut zu verteidigen war, zogen die Gallier den sich von Südosten nähernden Römern entgegen. Während die Römer am Tag die Essonne überquerten, griff das gallische Heer an, sodass Labienus vorübergehend den Rückzug der römischen Streitmacht befehlen musste, die sich im Matsch und Schlamm des Flusses nur schwer verteidigen konnte. Mit etwa fünfzig zu einer Pontonbrücke verbundenen Booten, die sie im etwa 42 Kilometer südöstlich von Paris liegenden Metlosedum, dem heutigen Melun, beschlagnahmt hatten, setzten die Römer sodann aber in der Nacht endgültig über die Essonne, sodass sie weiter auf Lutetia vorrücken konnten.
Auf die von den römischen Legionen ausgehende Bedrohung ließ Camulogenus nicht nur die über die Seine führenden Brücken zerstören, sondern auch die Gebäude von Lutetia in Brand setzen. Um der Bedrohung durch die Römer geschlossen entgegenzutreten, versammelte Camulogenus die gallische Armee zugleich auf dem montagne Sainte-Geneviève, der sich im heutigen 5. Arrondissement von Paris erhebt. Nachdem Labienus seine römischen Legionen in drei Gruppen aufgeteilt hatte, die er an verschiedene Orte vor Lutetia entsandt hatte, musste auch Camulogenus seine gallischen Krieger wieder aufteilen, um auf das Vorgehen der Römer zu reagieren. Zuerst griff das römische Heer im Gebiet des heutigen Vaugirard an, das im heutigen 15. Pariser Arrondissement liegt, und brachte der gallischen Streitmacht eine Niederlage bei. Die römische Legion VII, die auf der rechten Seite eingesetzt war, drängte die Gallier schnell vollständig zurück, während die römische Legion XII auf dem linken Flügel mit ihren Wurfspeeren nur die ersten Reihen der gallischen Krieger aufreiben konnte. Erst nachdem der Tribun der Legion VII die von ihm befehligten Legionäre in den Rücken der Gallier geführt hatte, konnte auch die Legion XII weiter vordringen und die gallischen Krieger verdrängen.
Der Schlacht von Lutetia fielen nicht nur nahezu alle gallischen Kämpfer zum Opfer. Selbst die fliehenden Gallier waren von den römischen equites (Reitern) verfolgt und getötet worden. Vielmehr kam auch Camulogenus in der Auseinandersetzung ums Leben, der mit seinen gallischen Kriegern in der vordersten Angriffsreihe gekämpft hatte.
Den Zug des Labienus beschreibt Caesar selbst in seinen Commentarii de bello Gallico (Kommentare des Gallischen Kriegs) Liber (Buch) VII 57 – 62.