Das Gelände des poblat talaiòtic dets Antigors (Talayotisches Dorf der Altertümer) (39.330036 N, 3.055844 O) dehnt sich in ses Salines nordöstlich der carrer del Torrent aus.
Seine Lage ermöglichte nicht nur eine strategische Überwachung der Ebene, die sich zwischen dem nordwestlich gelegenen puig de Randa, dem sich nordöstlich erhebenden puig de Sant Salvador und dem südlich befindlichen cap de ses Salines erstreckt. Sie eröffnete vielmehr auch zwei nahegelegene Zugänge zum Meer, das mit dem südwestlich gelegenen platja des Carbó etwa 4,2 Kilometer und mit der südöstlich gebildeten cala Figuereta etwa 5,3 Kilometer entfernt ist.
Die Siedlung war während des Talayotikums (1300 bis 100 v. Chr.) bewohnt.

Sie war vollständig mit einer schützenden Mauer umgeben, die heute aber nur noch in Teilen in ihrem ursprünglichen Bestand vorhanden ist. Neben der halbkreisförmigen Umfassungsmauer (J) im Nordwesten stammt der im Südosten gelegene Mauerdurchbruch (H) aus dem Talayotikum; die genaue Lage wird durch seinen monolithischen Sturz gekennzeichnet. Heute wird das Gelände durch den südwestlichen Zugang (K) betreten, der von der carrer del Torrent abgeht.
Während der 1920iger wurde das Dorf von dem Geologen und Archäologen Josep Colominas i Roca (*1883 bis 1958) ausgegraben, der für das Institut d’Estudis Catalans (Institut für katalanische Studien) tätig war. Die Grabungen wurden jedoch einerseits nicht dokumentiert, während sie andererseits Veränderungen an den ursprünglichen Bauwerken vornahmen.
Die Anlage verfügt heute noch über sechs Talayots (A, B, C, D, E, F), die einen höchst unterschiedlichen Erhaltungszustand zeigen. Während sich heute lediglich zwei Talayots (B, C) innerhalb der Niederlassung erheben, fand Colominas noch einen weiteren Talayot vor, den er aber abtragen ließ. Der Steinhaufen, der sich zwischen dem Talayot A und dem Talayot B erhebt, stammt nicht aus der talayotischen Zeit; ihn ließ Colominas erst während der Grabungen aufschütten, um das Gelände von den dort vorhandenen kleinen, aber ursprünglich zur Anlage gehörenden Steinen zu befreien. In die das Dorf ursprünglich schützende Umfassungsmauer sind bis heute vier Talayots (A, D, E, F) eingelassen. Dabei ist für den Besucher allerdings verwirrend, dass sich gerade der talaiot Joana (A), der bis heute am besten erhalten ist, an der südwestlichen Spitze des Geländes außerhalb der heutigen Siedlungsmauer befindet.

Der talaiot Joana (A), dessen Außenwände etwa 5,50 Meter in die Höhe reichen, hat einen runden Durchmesser von etwa 6,50 Meter. Die in seinem Zentrum ursprünglich vorhanden gewesene Mittelsäule besteht heute nur noch aus einem am Boden liegenden Stein. Der Eingang des Talayots wird durch senkrecht aufgestellte Zyklopensteine gebildet, auf die ein monolithischer Sturz aufgelegt ist. Die Grabungen am talaiot Joana brachten nicht nur Asche und Keramiken hervor, vielmehr wurden auch zwei aus Bronze bestehende Lanzenspitzen und ein aus Eisen gefertigtes Messer ausgegraben.

Die im Nordosten der Niederlassung aufragende Talayotruine (C) zeichnet sich durch die teilweise erhaltene Mittelsäule aus. Neben menschlichen Knochen förderten die Grabungen an der Talayotruine auch Tonwaren und knöcherne Messer zu Tage.
Die Anlage beinhaltet zudem eine hufeisenförmige Kultstätte (G), die Colominas nach dem Abschluss seiner Grabungen aber wieder nahezu vollständig mit Erde bedecken ließ. In ihrem Inneren erheben sich vier zylinderförmige Säulen, die das Bauwerk von den meisten talayotischen Heiligtümern unterscheidet. Bei den Grabungen an der Kultstätte wurden aus Marès gefertigte Urnen aufgefunden, in die Keramiken eingelegt waren.
Die Anlage lässt schließlich die Überreste eines Wohnhauses (I) erkennen.

Am 10.09.1966 ist das poblat talaiòtic dets Antigors zum Bé d’Interès Cultural (Gut von kulturellem Interesse) erklärt worden. Es ist seit dem 11.10.1966 mit der Kodierung (R.I.) – 51 – 0002683 – 00000 im spanischen Registro General de Bienes de Interés Cultural (Allgemeines Register der Güter von kulturellem Interesse) eingetragen; allerdings ist die Anlage dort unter dem Namen „ets Antigons“ verzeichnet.