Am Albertinaplatz in Wien erhebt sich das Palais Erzherzog Albrecht (48.205016 N, 16.368009 O). Es beherbergt die Albertina, eine seit 1776 zusammengetragene Kunstsammlung.

Am Ort, an dem heute das Bauwerk steht, verlief ursprünglich die 1595 erbaute Stadtbefestigung, deren Mittelwall sich auch zwischen der ehemaligen Augustinerbastei und der ehemaligen Burgbastei erstreckte. Nachdem die Wehranlagen nicht mehr benötigt wurden, diente die Kurtine, die heute häufig fälschlicherweise als Augustinerbastei bezeichnet wird, als Basis des in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichteten Gebäudes, in dem das österreichische Hofbauamt untergebracht wurde; die weitere Verwendung des Mittelwalls lässt das Bauwerk als auf einem Sockel stehend erscheinen. Unter der Leitung des Hofbaumeisters Emanuel da Silva (*1691 bis 1771), des Grafen von Silva-Tarouca, wurde das Gebäude von 1742 bis 1745 zum Palais Tarouca umgebaut, das 1795 von Albert von Sachsen-Teschen, dem Herzog von Teschen (1766 bis 1822), übernommen wurde.
Albert nutzte das Gebäude zur Unterbringung seiner Kunstsammlung.
Nachdem Albert verstorben war, fiel das Bauwerk an Carl von Österreich-Teschen, den Herzog von Teschen (1822 bis 1847), der unter der Leitung des Architekten Joseph Kornhäusel (*1782 bis 1860) insbesondere einen Innenumbau veranlasste; die von zwei Sphinxen gesäumte Treppenanlage, die aus weißem Kaiserstein erbaut wurde, geht auf Kornhäusel zurück. Auf Carls Tod gelangte das Gebäude an Albrecht von Österreich-Teschen, den Herzog von Teschen (1847 bis 1895), der dem Bauwerk seinen heutigen Namen als Palais Erzherzog Albrecht bescherte. Nach einer 1867 ausgeführten kleineren Umgestaltung der Fassade im Baustil des Historismus (1850 bis 1914) ließ Albrecht das südöstliche Ende der ehemaligen Kurtine, die heute als „Albrechtsrampe“ bezeichnet wird, von 1864 bis 1869 durch den Albrechtsbrunnen verschönern. Nachdem Albrecht verstorben war, ging das Bauwerk an Friedrich von Österreich-Teschen, den Herzog von Teschen (1895 bis 1918), der 1899 auf der südöstlichen Fläche der „Albrechtsrampe“ das Erzherzog-Albrecht-Denkmal errichten ließ, das den auf einem Pferd reitenden Albrecht darstellt. Aufgrund des Gesetzes betreffend die Landesverweisung und die Übernahme des Vermögens des Hauses Habsburg-Lothringen vom 3. April 1919 fiel das Gebäude an die Republik Österreich.
Der am 12. März 1945 gegen Wien geführte US-amerikanische Bombenangriff, der eigentlich der Raffinerie Floridsdorf galt, beschädigte das Bauwerk schwer. Es wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs (1939 bis 1945) zwar wieder aufgebaut, allerdings nur in einer vereinfachten Ausführung.
Das Gebäude wurde von 1998 bis 2003 umfassend modernisiert.
Das Flair des Klassizismus (1770 bis 1840) der Habsburger hat sich in dem Bauwerk bis heute erhalten. Die kostbar ausgestatteten und aufwendig restaurierten Prunkräume lassen die Besucher über die Pracht des österreichischen Adelslebens staunen; Stuckdecken, Kronleuchter, Wandbespannungen, Intarsien und Möbel erscheinen in vielfältigen Formen und Farben.
Trotz vielfältiger Diskussionen in der Bevölkerung wurde 2003 auch der vom Architekten Hans Hollein (*1934 bis 2014) entworfene Soravia Wing über der südöstlichen Fläche der „Albrechtsrampe“ aufgestellt. Das von den Bauunternehmern Erwin und Hanno Soravia finanzierte Flugdach überspannt eine Rolltreppe und einen Aufzug, die den Aufstieg zum auf der „Albrechtsrampe“ gelegenen Haupteingang des Gebäudes eröffnen.