Ouddorp

Im Südwesten von Goeree-Overflakkee liegt Ouddorp (51.811238 N, 3.935300 O).

Der Ort wurde vermutlich um 900 gegründet.

Der Ackerbau bildete zwar über Jahrhunderte die Lebensgrundlage der Inselbewohner; doch ließ der karge Boden nur kleine Bauernhöfe zu. Obwohl nur noch wenige der über Jahrhunderte betriebenen Bauernhöfe vorhanden sind, lassen der boerderij (Bauernhof) De Ridderstee, der boerderij Visschershoek, der boerderij Huis de Klarebeek, der boerderij Zeezicht und der boerderij Blaeuwe Huus bis heute die Lebensweise der Inselbewohner erkennen. Die Fischerei gewann ab der Mitte des 18. Jahrhunderts an Bedeutung, sodass 1860 der an der Grevelingen gelegene Hafen erbaut wurde; der Ouddorpse Haven ist heute ein Yachthafen.

Die Ansiedlung war während des Zweiten Weltkriegs (1939 bis 1945) in den Atlantikwall eingebunden, den das Großdeutsche Reich zum Schutz vor einer westalliierten Invasion von Frankreich bis Norwegen errichtet hatte. Die an der De Punt gelegene Bunkerroute gewährt heute wieder einen Einblick in die historischen Verteidigungsanlagen; insgesamt wurden zweiundvierzig Bunker auf Goeree-Overflakkee gebaut. Der Atlantikwall wurde am 6. Juni 1944 von den Westalliierten zwar nur in der französischen Normandie angegriffen, doch fiel im September 1944 eine Bombe auf Ouddorp, die im Bereich des Dorpsweg und des Dirkdoensweg eine große Anzahl von Häusern zerstörte; insgesamt kamen neunundzwanzig Menschen ums Leben.

Ouddorp war bis 1966 eine selbstständige Gemeinde. Es wurde 1966 zunächst in die Gemeinde Goedereede eingegliedert, während Goedereede sodann 2013 in der Gemeinde Goeree-Overflakkee aufging.

Ouddorp hatte am 1. Januar 2017 etwa 1.800 Einwohner.