Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte der Priester, Schriftsteller und Sprachwissenschaftler Antoni Maria Alcover i Sureda (*1862 bis 1932), der wegen seiner Verdienste um die katalanische Sprache als apòstol des llenguatge (Apostel der Sprache) bekannt ist, in Palma. So finden sich bis heute viele Orte und Gebäude der Stadt auch in Alcovers Leben und Wirken wieder, die über einen etwa 2,7 Kilometer langen Spaziergang miteinander verbunden werden können.
Seinen Anfang nimmt unser Streifzug auf dem plaça de la Seu (39.567873 N, 2.648184 O) vor dem portal d’Almoina, dem nördlichen Portal der catedral de Santa Maria.
In der capella de Sant Josep, die sofort westlich des Eingangs in der Kathedrale liegt, hielt Alcover die Messe ab. Die Eindrücke, die er bei diesen Feiern erhielt, griff er in dem Fragment „Es Dia dels Rams (Der Palmsonntag)“ auf.
Den plaça de la Seu verlassen wir im Westen, indem wir der carrer del Palau Reial in südlicher Richtung folgen. Nach etwa 80 Meter gelangen wir an die Treppenanlage, die über etwa 25 Meter auf die passeig de Dalt Murada hinabführt. Wir folgen der Promenade etwa 140 Meter nach Westen, bevor wir die avinguda d’Antoni Maura erreichen, an der wir in südlicher Richtung, und über die avinguda de Gabriel Roca hinweg, etwa 120 Meter bis zur carrer del Moll gehen. In südöstlicher Richtung laufen wir entlang der carrer del Moll, die nach etwa 80 Meter am camí de l’Escullera (39.566080 N, 2.645068 O) endet.
In dem Werk „Els meus primers trenta anys (Meine ersten dreißig Jahre)“ lässt der Schriftsteller und Sprachwissenschaftler Francesc Borja Moll i Casasnovas (*1903 bis 1991) wissen, dass Alcover auf der passeig de la Riba täglich einen 1-stündigen Spaziergang machte. Zwar sind inzwischen die in die badia de Palma hineinreichende Mole der ausschließlichen Hafennutzung zugeführt und die passeig de la Riba durch den camí de l’Escullera verdrängt worden, doch lässt die Örtlichkeit gleichwohl noch die Entspannung erkennen, die Alcover empfand.
An der carrer de l’Escullera wenden wir uns nach Nordosten, und über die avinguda de Gabriel Roca hinweg, um nach etwa 110 Meter an das Wasserbecken des parc de sa Mar zu gelangen. Über etwa 85 Meter gehen wir in nordwestlicher Richtung bis wir die avinguda d’Antoni Maura erreichen. Im Süden der Allee betreten wir den rechtsseitig gelegenen hort des Rei, der uns in nördlicher Richtung nach etwa 190 Meter zum plaça de la Reina bringt. Wir durchqueren die Parkanlage des plaça de la Reina nach Nordwesten und gelangen nach etwa 70 Meter an die passeig del Born (39.570242 N, 2.646652 O).
Die passeig del Born und ihre Umgebung, die bereits zur damaligen Zeit ein zum Sehen und Gesehen werden einladender Prachtboulevard war, zog Alcover immer wieder an. In der Geschichte „Un estudiant per força (Ein Student der Stärke)“ bezieht er sich auch auf die Promenade.
In nördlicher Richtung flanieren wir etwa 200 Meter über die passeig del Born, die in den plaça del Rei Joan Carles I übergeht. Wir überqueren den etwa 50 Meter langen Platz, um nach Osten in die carrer de la Unió einzubiegen, der wir etwa 400 Meter folgen, bevor wir auf die avinguda de la Rambla (39.573562 N, 2.649465 O) stoßen.
Alcover erwähnt die avinguda de la Rambla in dem Fragment „Es Dia dels Rams“.
An der avinguda de la Rambla drehen wir uns nach Südosten, um über die dortige Treppenanlage zum plaça Major aufzusteigen, den wir nach etwa 65 Meter erreichen. Entlang der nordöstlichen Seite des vollständig von Gebäuden umgebenen Platzes gehen wir bis zu seinem nordöstlichen Ausgang an der carrer de Sant Miquel (39.574391 N, 2.652135 O).
Auch die carrer de Sant Miquel hielt Alcover in dem Fragment „Es Dia dels Rams“ für die Ewigkeit fest.
Vom nordöstlichen Ausgang des plaça Major spazieren wir quer über den Platz zu seinem südwestlichen Ausgang, den wir nach etwa 45 Meter am plaça del Marquès del Palmer erreichen. Den vorgelagerten Platz verlassen wir nach etwa 45 Meter, indem wir die südwestlich gelegene carrer de Colom betreten, der wir etwa 160 Meter nach Südwesten folgen, bevor wir auf den plaça de Cort (39.569607 N, 2.650046 O) gelangen.
In dem Fragment „Sa corema (Die Fastenzeit)“ erwähnt Alcover den plaça de Cort.
Wir betreten die nach Südosten verlaufende carrer de la Candena, die nach etwa 35 Meter auf den plaça de Santa Eulàlia trifft. Den Platz überqueren wir weiter in südöstlicher Richtung, bevor wir nach etwa 50 Meter in die carrer de Sant Francesc gelangen. Nach etwa 95 Meter eröffnet sich der plaça de Sant Francesc, an dessen östlicher Seite das monestir de Sant Francesc (39.568779 N, 2.653277 O gelegen ist.
Alcover hatte zwar bis zu seinem Tod am beschreibenden und etymologischen Wörterbuch des Diccionari català – valencià – balear (Wörterbuch Katalanisch – Valencianisch – Balearisch) gearbeitet, er erlebte seine Veröffentlichung aber nicht. Erst 1962, mithin etwa dreißig Jahre nach seinem Tod, wurden die ersten Exemplare des 10-bändigen Werks, wie Borja Moll in der Ausarbeitung „La impremta Mn. Alcover (Die Druckpresse Mn. Alcover)“ verriet, im monestir de Sant Francesc gedruckt.
Wir begeben uns zurück zur carrer de Sant Francesc, an der wir nach Südwesten in die carrer del Pare Nadel einbiegen, der wir etwa 65 Meter bis zur carrer de Santa Clara folgen. Auch die carrer de Santa Clara durchlaufen wir etwa 85 Meter bis zur carrer de la Puresa, der wir etwa 50 Meter in westlicher Richtung entlanggehen, bevor sie geradeaus in die carrer de Sant Pere Nolasc übergeht. Die Straße führt uns nach etwa 70 Meter zur carrer del Palau, in die wir nach Süden einschwenken. Nach etwa 80 Meter geht die carrer del Palau in die carrer del Mirador über, die sich zu einem Platz öffnet, an dessen östlicher Seite sich der palau de Bisbe (39.566937 N, 2.649347 O) erhebt.
Nachdem Alcover 1898 zum Generalvikar des Bistums Mallorca berufen worden war, stieg er 1905 auch zum Kanoniker der catedral de Santa Maria auf, für deren Liturgie er somit mitverantwortlich wurde. Den ihm entgegengebrachten Widerständen hielt Alcover nicht nur Stand, vielmehr übte er 1921 sogar das Amt des Dekans des Kathedralkapitels aus. Mit Blick auf die von ihm im palau de Bisbe ausgetragenen Kämpfe gab Borja Moll seiner 1962 herausgebrachten Biografie den Titel „Un home de combat (Mossèn Alcover) (Ein Mann des Kampfes (Mossen Alcover))“. Neben seinen kirchlichen Aufgaben widmete sich Alcover auch der Errichtung des 1915 im palau de Bisbe eröffneten Museu Diocesà de Mallorca (Mallorquinisches Diözesanmuseum) , das er zeit seines Lebens förderte.
An der nördlichen Seite der carrer del Mirador begeben wir uns zum Ende unseres Spaziergangs in die carrer de Sant Bernat, und zwar etwa 15 Meter bis zum Haus mit der Hausnummer 5 (39.567330 N, 2.649006 O).
Das Haus, in dem Alcover während seiner Zeiten in Palma lebte, war auch der Ort, an dem er verstarb. Heute erinnert eine an der Wohnstätte angebrachte Gedenktafel, die in Katalanisch geschrieben ist, an den Priester, Schriftsteller und Sprachwissenschaftler:
„EN AQUESTA CASA MORÍ / A VIII DE GENER DE MCMXXXII / MN. ANTONI M. ALCOVER SUREDA / DEGÀ DE LA SEU, INSIGNE FILÒLEG, PROMOTOR / I PROPULSOR DE LOBRA DEL DICCIONARI / SALVADOR DEL TRESOR POPULAR DE MALLORCA / EN MEMÒRIA, EL CAPÍTOL CATEDRAL“
„Ich starb in diesem Haus / am 8. Januar 1932 / Antoni M(aria) Alcover (i) Sureda / Dekan des (Bischofs)sitzes, ausgezeichneter Philologe, Förderer / und Antreiber der Arbeit des Wörterbuchs / Retter des Volksschatzes von Mallorca / Zu seinem Gedächtnis, das Kathedralkapitel“