Eckwarden

In der Südwestspitze der Halbinsel Butjadingen erstreckt sich Eckwarden (53.534340, 8.267684).

Der Jadebusen ist zwar erst während des Mittelalters (600 bis 1500) durch Einbrüche der Nordsee entstanden, die neben einem Anstieg des Meeresspiegels auch durch Sturmfluten verursacht worden sind. Gleichwohl ist Eckwarden bereits lange vor dieser Entwicklung als Siedlungsort, noch unter dem Namen „Eckwarderbrügge“, genutzt worden, an dem der friesische Gau der Rüstringer seine Versammlungen abhielt.

Erste schriftliche Belege über das Wurtendorf reichen bis zum Beginn des 11. Jahrhundert zurück; die Urform seiner Wurt mit ihren Längs- und Querwegen ist noch bis heute unverändert erhalten. Auch in späteren Zeiten kamen Versammlungen in Eckwarden zusammen, in denen der Pfarrer auf dem der Kirche Sankt Lamberti vorgelagerten Friedhof auch die Gerichtsbarkeit ausübte. Noch heute ist auf dem Begräbnisfeld ein Schandpfahl errichtet, an den die Sünder angekettet wurden.

Schandpfahl – Eckwarden – Kirche Sankt Lamberti – 2018

Der Name des Dorfes wird unterschiedlich hergeleitet: Er könnte auf die friesischen Namen „Ecke“ oder „Eicke“ zurückgeführt werden; diese Erklärung wird auf dem Hinweisschild am östlichen Ortseingang von Eckwarden angegeben. Er könnte sich aber auch von der plattdeutschen Bezeichnung „eeken (abwiegen)“ ableiten, die auf die auf der Kirchenwurt ausgeübte Gerichtsbarkeit hinweisen könnte; diese Deutung wird auf dem Hinweisschild des Schandpfahls auf dem Friedhof von Eckwarden erwähnt.