Die Friedrichsschleuse – Ein königliches Siel

Durch Eindeichungen wurden der noch im 16. Jahrhundert bis zu etwa 8 Kilometer ins Landesinnere reichenden Harlebucht seit 1545 immer weitere Landflächen abgerungen. Die Einpolderung des Carolinengrodens wurde 1729 abgeschlossen, sodass noch im selben Jahr der Ankerplatz angelegt wurde, um den herum sich das heutige Carolinensiel entfaltete. Mit der 1765 beendeten Eindeichung des Friedrichsgrodens und des Friedrich-Augustengrodens wurde die Küstenlinie um etwa 870 Meter nach Norden verschoben, sodass sich dort das heutige Friedrichsschleuse entwickelte.

Friedrichsschleuse – Nördliche Ansicht – 2023

Die Friedrichsschleuse (53.698234 N, 7.809079 O) wurde 1765 zum Schutz der neu erschlossenen Landflächen gebaut. Sie verbindet heute in Friedrichsschleuse die Schleusenstraße mit der Friedrichsschleuse.

Sie wurde als offene Sielschleuse errichtet.

Um die wasserläufige Durchfahrt auf der Harle auch von aufgeriggten Segelschiffen zu gewährleisten, war die Schleuse nach oben nicht mit einem feststehenden Bauteil abgeschlossen. Um auch den landläufigen Übergang über die Harle für Menschen, Tiere und Fahrzeuge zu sichern, war auf die Schleuse eine Klappbrücke aufgelegt.

Die Schleuse ist nach dem preußischen König Friedrich II dem Großen (1740 bis 1786) benannt.

Ab dem 18. Jahrhundert hatte sich Carolinensiel wegen seines geschützten Hafens zwar zu einem bedeutenden Umschlagplatz entwickelt. Mit der aufkommenden Dampfschifffahrt verlor es zu Beginn des 20. Jahrhunderts aber seine Marktpräsenz.

Der ursprüngliche Hafen in Carolinensiel, der heutige Museumshafen Carolinensiel, wurde nicht mehr genutzt. Der neue Hafen in Friedrichsschleuse, der heutige Yachthafen, wurde als Fischerhafen angelegt. Die Entwässerungsrinne zwischen den Ankerplätzen verschlickte, sodass der alte Hafen zunächst nicht mehr genutzt und sodann 1962 zugeschüttet wurde.

Die Schleuse wurde ihrer Klappbrücke beraubt. Sie wurde im Hinblick auf die steigende Zahl der Fahrzeuge mit einem tragfähigen Betonüberbau versehen.

Erst nachdem der alte Hafen von 1986 bis 1987 wieder freigelegt worden war, wurde auch die Schleuse von 1989 bis 1990 wieder mit einer Klappbrücke versehen. Die Überführung nahm am 11. August 1990 ihren Betrieb wieder auf.