Das foro Boario: Ein Marktplatz der Vergangenheit

Das foro Boario (Forum Boarium) (41.888905 N, 12.480871 O) war ein Marktplatz in Rom. Seine Bezeichnung leitet sich von dem Lateinischen „bos (Rind)“ ab, sodass sein Name auf den Handel mit Vieh hindeutet.

Ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. entwickelte sich das Forum, das im Bereich der heutigen piazza della Bocca della Verità lag, zum wichtigsten Handelsplatz in Rom, in dessen Nähe über die nächsten Jahrhunderte einige religiöse und öffentliche Einrichtungen erbaut wurden. Bis heute sind im Westen des Marktplatzes der tempio di Ercole Vincitore und der tempio di Portuno erhalten, während sich im Osten des Forums bis heute der arco di Giano und der an die chiesa San Giorgo in Velabro angelehnte arco degli Argentari befinden. Bis heute nicht mehr erhalten sind die ara Maxima und die statio Annonae, aus denen im 6. Jahrhundert die basilica Santa Maria in Cosmedin entstanden ist.

Foro Boario – Tempio di Ercole Vincitore – 2013

Das foro Boario lag unmittelbar am Tiber, der in diesem Bereich über eine Furt verfügte.

Auf Grund der günstigen geografischen Verhältnisse entstanden in dieser Region nicht nur die ersten Brücken über den Tiber, sondern auch der portus Tiberinus, der Haupthafen von Rom. Gerade die Hafennähe bescherte dem Marktplatz eine rege Geschäftstätigkeit, die auch nach dem im 3. Jahrhundert v. Chr. erfolgten Bau des Seehafens in Ostia nicht nachließ. Erst nachdem der römische Kaiser Claudius (41 bis 54) mit dem ab 42 erbauten portus ostiensis Augusti, dem späteren portus Romae, einen weiteren Seehafen geschaffen hatte, verlor das Forum an Bedeutung, sodass der portus Tiberinus unter dem römischen Kaiser Traianus (97/98 bis 117) schließlich stillgelegt und mit Lagerhallen überbaut wurde.