Unter dem aragonesischen König Ferrando II dem Katholischen (1479 bis 1516) litt das Königreich Valencia ab der Jahrhundertwende unter sozialen und politischen Spannungen, die sich in revolutionären Gedanken entluden. Die von Ferrando II in Italien und Frankreich geführten Kriege belasteten den Staatshaushalt bis an seine Grenzen, während die von Ferrando II eingesetzte Regierung zugleich in schwere Korruptionen verstrickt war. Die Wirtschaft gründete sich ganz überwiegend auf die Landwirtschaft, die allerdings von nur wenigen Großgrundbesitzern bestimmt wurde. Sie wurde in geringem Maße durch das Handwerk ergänzt, das aber von den als Berufsverbänden auftretenden germanies (Bruderschaften) beherrscht wurde. Die Küsten wurden immer wieder von Barbaresken heimgesucht, die von ihren Stützpunkten in Nordafrika auszogen und brandschatzend durch das Mittelmeer segelten. Um zumindest der Seeräuberei entgegenzuwirken, ließ Ferrando II gegen den Widerstand des Adels schließlich die Bewaffnung der germanies durch die Bildung von paramilitärischen Truppen zu.
Die ganz Europa überziehende Pest hatte 1519 auch Valencia erreicht, das der Krankheit kaum etwas entgegenzusetzen hatte. Als Auslöser der Krankheit waren schnell auch die als mudèjars (Personen, denen der Verbleib gestattet wurde) bezeichneten Araber ausgemacht worden. Die Aristokraten, die durch die Pest nicht zu Tode gekommen waren, verließen die Stadt, um sich auf dem Land vor einer Ansteckung zu schützen; in Valencia entstand so ein politisches Vakuum.
Nach dem Vorbild der italienischen Seerepubliken, die sich vom 10. bis zum 13. Jahrhundert entwickelt hatten, strebten nunmehr auch die germanies eine Selbstverwaltung an, die sie 1520 in Valencia mit dem junta dels Tretze (Volksausschuss der Dreizehn) verwirklichten. Mit Joan Llorenç (*1458 bis 1520) hatten die schon bald als agermanats (Zwillinge) bezeichneten Aufständischen einen charismatischen Anführer, der die Ziele der revolta de les Germanies (Revolte der Bruderschaften) moderat und kompromissbereit gegenüber dem spanischen König Carlos I (1516 bis 1556), dem späteren römisch-deutschen Kaiser Karl V (1520 bis 1556), verfolgte. Nachdem Llorenç im Frühjahr 1520 verstorben war, wurde er durch Vicent Peris (*1478 bis 1522) ersetzt, der einen äußerst aggressiven Standpunkt gegenüber dem Adel und den Arabern einnahm. Zwar kam es bereits im Sommer 1520 zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den agermanats und den Arabern, die die Aristokratie unterstützt haben sollen; die von mudèjars bewohnten Stadtteile von Valencia wurden niedergebrannt. Die Konfrontationen zwischen den agermanats und den Royalisten gingen aber erst im Juni 1521 in einen offenen Krieg über, in dem die agermanats zunächst Alzira, Xàtiva, Gandia und Elche unter ihre Kontrolle bringen konnten. Die schnell aufeinander folgenden Kampfhandlungen fanden ihren Höhepunkt am 20. August 1521 in der Schlacht von Orihuela; die königlichen Truppen, die von Markgraf Pedro Fajardo y Chacón de los Vélez (1507 bis 1546) angeführt wurden, streckten etwa viertausend Söldner der germanies nieder. Während der junta dels Tretze in Valencia, das von der königlichen Streitmacht umstellt worden war, am 1. November 1521 zurücktrat, kämpften Xàtiva und Alzira weiterhin um ihre Unabhängigkeit. Die von Graf Diego Hurtado de Mendoza y Lemos de Mélito (1506 bis 1536) befehligte Eroberung von Alzira durch die Royalisten besiegelte am 9. Dezember 1522 das Ende der revolta de les Germanies.

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Die von den germanies ausgelösten Entwicklungen blieben nicht auf Aragonien beschränkt, sie brachen im Februar 1521 vielmehr auch auf Mallorca aus. Der mallorquinische Generalleutnant Miguel de Gurrea y Cerdan (1512 bis 1517 und 1520 bis 1525) versuchte zwar zunächst beruhigend auf die germanies einzuwirken, doch ließ er sodann am 6. Februar 1521 sieben Gildenführer verhaften.
Mit dem Ziel, die Inhaftierten zu befreien, brach die revolta de les Germanies am 7. Februar 1521 nunmehr auch auf der Insel offen aus, sodass in Palma zahlreiche Aristokraten ins castell (Kastell) de Bellver flüchteten. Bereits am 15. Februar 1521 begab sich eine Delegation der agermanats nach Valencia, um sich über die von Carlos I zunächst geduldeten Strukturen zu unterrichten; unter anderem gehörten die Hutmacher Rafel Ripoll und Guillem Vaquer, der Notar Miquel Nebot, der Schneider Antoni Benet sowie der Spinner Nicolau Ripoll der Abordnung an. Nachdem die agermanats das castell de Bellver eingenommen hatten, entfachten sie unter den Royalisten ein blutiges Massaker, auf das die überlebenden Aristokraten nach Alcúdia flohen; im März oder Mai 1521 setzte sich Gurrea nach Ibiza ab, um von dort den weiteren Kampf gegen die germanies zu führen.

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Unter der Leitung von Joan Crespí (bis 1521) gründete sich auch in Palma ein junta dels Tretze. Er stimmte sich zwar mit den agermanats in Valencia ab, herrschte aber unabhängig über Mallorca.
Im August 1522 entsandte Carlos I unter dem Kommando des Ramon Carròs de Vilaragut i de Castellví etwa achthundert Soldaten nach Mallorca, die im Oktober 1522 in Alcúdia eintrafen. Auch Gurrea kehrte im Oktober 1522 nach Mallorca zurück, um die Insel wieder der königlichen Gewalt zu unterwerfen; sein Heerlager richtete Gurrea zunächst ebenfalls in Alcúdia ein, das dem König stets die Treue gehalten hatte.
Die Royalisten zogen am 29. Oktober 1522 gegen das von den agermanats besetzte Pollença, das sie schnell einnahmen. Die Kirche, in die Frauen und Kinder sich vor den Kämpfen geflüchtet hatten, setzten die Royalisten in Brand; etwa zweihundert Menschen kamen zu Tode. Um die Stadt gegen die Royalisten zu verteidigen, hatten die agermanats zwar Unterstützungstruppen nach Pollença entsandt, doch wurden diese von den Royalisten geschlagen; während dieser Kämpfe fielen etwa siebzig der insgesamt etwa fünfhundert getöteten agermanats. Auf den Verlust von Pollença mussten die agermanats auch sa Pobla aufgeben, das am 31. Oktober 1522 von den Royalisten besetzt wurde.
Obwohl die agermanats die militärische Überlegenheit der königlichen Truppen erkannten, entschlossen sie sich unter der Führung des Hutmachers Joanot Colom (bis 1523) zum weiteren Widerstand gegen die Royalisten. Colom lehnte nicht nur die von Gurrea geforderte Übergabe von Muro ab, er stellte vielmehr auch eine Armee von etwa dreitausend Milizionären auf, um die Royalisten wieder zurückzuschlagen. Am 3. November 1522 zogen die agermanats von Muro nach Norden, um die Versorgungs- und Kommunikationswege der Royalisten zwischen Alcúdia und sa Pobla abzuschneiden. Entlang des torrent de Muro, der auch als torrent de Vinagrella bekannt ist und westlich von Muro in Richtung des Parc Natural de s‘Albufera de Mallorca verläuft, rückten die agermanats vor. Den in sa Pobla stehenden Royalisten war das Vorhaben allerdings nicht verborgen geblieben, sodass sie den agermanats entgegenzogen. Auf den Flächen des possessió (Besitztums) de Son Fornari, das unmittelbar südlich der heutigen carrer dels Peons Caminers und westlich des torrent de Muro liegt, trafen die beiden Armeen aufeinander. Die Royalisten eröffneten die Schlacht mit einem Artilleriefeuer auf die linke Flanke der agermanats, die auf Grund des rechtsseitigen torrent de Muro in ihren Bewegungen stark eingeschränkt waren. Zwar antworteten die agermanats ebenfalls mit einem Artilleriebeschuss, doch wurden ihre Verteidigungslinien von den Royalisten schnell aufgebrochen; bei dem ungeordneten Rückzug, der in einem Gemetzel endete, verloren die agermanats mehr als eintausend Milizionäre. Nachdem die Einwohner von Muro geflohen waren, zogen die Royalisten ohne weitere Gegenwehr in die Stadt ein.
Der Verlauf des Kriegs hatte deutlich gemacht, dass die aus Handwerkern und Bauern bestehenden Truppen der agermanats gegenüber der aus Soldaten und Söldnern gebildeten Armee der Royalisten nicht bestehen konnten. Seine Übermacht nahm Gurrea am 14. November 1522 in Sineu zwar zum Anlass, um die von Aufrührern geführten Städte aufzufordern, sich wieder Carlos I zu unterwerfen. Doch entschlossen sich die agermanats, die keine Gnade erwarten durften, gleichwohl zum weiteren Kampf gegen die Royalisten, die sich nunmehr gegen Palma wandten. Die agermanats formierten sich Ende November 1522 zwischen Inka und Binissalem auf dem possessió des Rafal Garcés, dem heutigen hort (Gemüsegarten) de Can Ripoll, um dem Vormarsch der in Anzahl und Ausrüstung überlegenen Royalisten entgegenzutreten. Sie wurden von Gurrea zu einer offenen Schlacht gezwungen, in der es der Kavallerie der Royalisten gelang, die agermanats einzukesseln. Nachdem während des Kampfes bereits etwa fünfhundert Milizionäre der agermanats gefallen waren, ließ Gurrea später noch etwa vierzig Gefangene in Inka und etwa siebzig Gefangene in Binissalem aufhängen.
Auf die erneute Niederlage zogen sich die agermanats nach Palma zurück, das ab Dezember 1522 von den Royalisten belagert wurde. Nach der Vermittlung des Rodrigo Sánchez de Mercado de Zuazola, des Bischofs von Mallorca (1511 bis 1530), führten die agermanats am 7. oder 8. März 1523 auch auf Mallorca das Ende der revolta de les Germanies herbei, indem sie sich den Royalisten ergaben; trotz der bischöflichen Vermittlung wurden sodann noch etwa zweihundert agermanats hingerichtet.