Die Lange Anna (54.188191 N, 7.869810 O), ein freistehender Brandungspfeiler, bestimmt den Nordwesten von Helgoland.
Auf einer Grundfläche von etwa 180 Quadratmeter ragt die Lange Anna bis zu einer Höhe von etwa 47 Meter auf. Sie besteht aus Buntsandstein, der ein Gewicht von etwa 25.000 Tonnen hat.
Die Lange Anna ist durch die Naturgewalten, die auf Helgoland einwirken, geschaffen worden, und dieser Prozess ist nicht abgeschlossen. Der zerstörende Einfluss sowohl des Meers als auch des Wetters wirkt weiterhin auf die Lange Anna ein, sodass der Abbruch des Brandungspfeilers in einer Höhe von etwa 16 Meter nach einer geologischen Untersuchung nur eine Frage der Zeit ist.

Ursprünglich war die Lange Anna über eine natürliche Felsbrücke mit der Steilküste verbunden. Erst 1860 stürzte die bogenförmige Verbindung ein, sodass die Lange Anna endgültig von der Steilküste getrennt wurde. Um die 1976 zum Naturdenkmal erklärte Felsnadel vor dem weiteren Verfall zu schützen, wurden über die Jahrzehnte immer wieder umfangreiche Sicherungsmaßnahmen vorgenommen. So wurde von 1903 bis 1927 der Preußenwall errichtet, der auf einer Länge von etwa 1,3 Kilometer die von der Nordsee ausgehende Abrasion vermindert. So wurde 1979 auch die am Fuß der Langen Anna entstandene Brandungshohlkehle zugemauert, um ein weiteres Aushöhlen zu verhindern. Inzwischen sind die Bemühungen zum Schutz der Langen Anna jedoch aufgegeben worden, da ihr weiterer Verfall, insbesondere im Bereich der Katersandlagen in einer Höhe von etwa 16 Meter, nur mit einem unvertretbaren technischen und finanziellen Aufwand möglich wäre. Die Erosion des Buntsandsteins ist so weit fortgeschritten, dass die Lange Anna von tiefen Rinnen und Spalten durchzogen ist.
Der Brandungspfeiler trägt in der helgoländer-friesischen Mundart den Namen „Nathurn Stak (Nordhorn-Brandungspfeiler)“. Er ist im Volksmund ganz überwiegend unter der Bezeichnung „Lange Anna“ bekannt, die um 1900 aufgekommen ist. Über den Ursprung des volkstümlichen Namens ranken sich viele Spekulationen: Vor dem Ersten Weltkrieg (1914 bis 1918) bildeten sich in der deutschen Volkssprache einige Benennungen, die menschlichen Namen entliehen sind, z. B. Dicke Bertha, Flotter Heinrich oder Lange Anna. Vor dem Ersten Weltkrieg soll in der Nähe der Langen Anna aber auch ein Tanzlokal betrieben worden sein, deren langbeinige oder hochaufgeschossene Inhaberin oder Kellnerin den Namen „Anna“ getragen haben soll.