Der Albrechtsbrunnen (48.204223 N, 16.368592 O) lehnt sich an die südöstliche Einfassungsmauer der „Albrechtsrampe“ am Albertinaplatz in Wien.
Nachdem der Wiener Stadterweiterungsfonds am 24. Juli 1864 mit dem Bau begonnen hatte, gestalteten der Architekt Moritz Loehr (*1810 bis 1874) und der Bildhauer Johann Meixner (*1819 bis 1872) den über eine Länge von etwa 60 Meter reichenden Brunnen. Das Wasserbecken ließ Loehr aus Mauthausener Granit fertigen, während er für die Doppelsäulen auf Avianoer Kreidekalk zurückgreifen ließ. Die auf der „Albertsrampe“ aufgebrachte Balustrade ließ Loehr aus Untersberger Marmor errichten, während er die Wandplatten aus Zeindler Stein herstellen ließ. Die Figuren schuf Meixner aus Carrara-Marmor, den er persönlich in Carrara aussuchte. Nachdem der Brunnen am 24. Dezember 1869 enthüllt worden war, verschenkte der Wiener Stadterweiterungsfonds seine Standbilder an die Stadt Wien.

Die über dem Brunnen angebrachte Inschrift erinnert bis heute an die Schenkung:
„FRANZ JOSEF I / DER STADT WIEN 1869“
Das Bauwerk wird durch zahlreiche Statuen bestimmt, die als Allegorien für die Flüsse des österreichisch-ungarischen Herrschaftsgebiets stehen. Sie spiegeln die Größe und die Macht der österreichisch-ungarischen Monarchie wider.
Es wurde mehrfach umgestaltet.
Im Mittelpunkt des Brunnens stehen Danubius (Donau) und der Vindobona (Wien), die die Beziehung zwischen dem Fluss und der Stadt beschreiben; sie lassen das Bauwerk im Volksmund auch als Danubiusbrunnen bekannt sein. Das Verhältnis zwischen Danubius und Vindobona erscheint als angespannt, denn der grimmige und wilde Gesichtsausdruck des Danubius lässt die von ihm ausgehenden Hochwasser und Eisstöße erahnen. Es zeigt sich aber auch versöhnlich, denn Danubius legt seine linke Hand beruhigend und sanft auf die linke Schulter der Vindobona, die in ihrer rechten Hand den Stadtschlüssel und in ihrer linken Hand den Ruhmeskranz hält. Zwischen den Beinen des Danubius hocken ein Putto und ein Delfin, die sich als Zeichen der Liebe und der Rettung zu Danubius und Vindobona gesellen. Getragen wird die gesamte Welt der Figurengruppe von drei Flussgiganten, die über menschliche Oberkörper und fischartige Unterkörper verfügen. An den Seiten des Brunnens reihen sich jeweils fünf Standbilder auf, die von links nach rechts weitere Flüsse symbolisieren: Drave (Drau), Mur, Salzach, March, Save, Theiß, Raab, Enns, Traun und Inn.
Im Zweiten Weltkrieg (1939 bis 1945) wurde das Bauwerk am 12. März 1945 während eines US-amerikanischen Bombenangriffs, der eigentlich der Raffinerie Floridsdorf galt, schwer beschädigt. Es wurde sodann zwar wieder aufgebaut, allerdings in einem deutlich verkleinerten Ausmaß, denn neben der zentralen Figurengruppe wurden nur die Darstellungen der Save und der Theiß zum Wiederaufbau des Brunnens genutzt. Die weiteren Figuren der Flüsse, deren Mauernischen zugemauert wurden, wurden auf der Grundlage des Beschlusses des Wiener Gemeinderats vom 25. Oktober 1952 an die Republik Österreich verschenkt, um die Erhaltungskosten aus der Gemeindekasse auszugliedern. Während die Figuren der Mur, der Salzach, der Raab, der Enns und der Traun im Schlosspark von Wieselburg aufgestellt wurden, wurden die Statuen der Drau nach Greifenburg und des Inn nach Wiener Neustadt verbracht; das Standbild der March ging unbekannt verlustig.
Ab 1985 bemühte sich die Stadt Wien darum, die weggegebenen Figuren der Flüsse zur Wiederherstellung des Brunnens wieder in ihren Besitz zu bekommen. Zwar hatte sie bis 2001/02 alle Standbilder zurückerhalten, doch mussten die verschollene Figur der March durch eine Replik ersetzt und die Statue des Inn wegen der 2000 in die „Albertsrampe“ eingebauten Rolltreppe weichen. Um die Symmetrie zu erhalten, wurde daraufhin auch die Gestalt der Drave (Drau) nicht wieder in den Brunnen eingegliedert; die beiden „überzähligen“ Statuen stehen heute im benachbarten Burggarten im Bereich des Übergangs zur Hofburg.