Die Kirche Sankt Laurentius

Die Kirche Sankt Laurentius (53.603714 N, 8.309297 O), die in Langwarden an der Budjadinger Straße liegt, ist das Wahrzeichen des Dorfes.

Das Gotteshaus wurde um 1150 errichtet. Im Baustil der Romanik (1000 bis 1250) wurde es aus Tuffstein auf einer Wurt erbaut.

Die Kirche verfügte zunächst über den Grundriss eines lateinischen Kreuzes, das allerdings nicht vollständig ausgeprägt war. Nachdem der an Bedeutung verlierenden Kirchengemeinde sowohl die räumliche Ausgestaltung als auch die finanzielle Unterhaltung des Gotteshauses zu unangemessen erschienen war, entschied sie sich sodann 1844 für eine Verkleinerung der Kirche: Die beiden Arme des ursprünglichen Querhauses wurden abgetragen, während die Apsis umgestaltet wurde; die Veränderungen sind bis heute an den vorhandenen Backsteinelementen zu erkennen. Schließlich veranlasste die Kirchengemeinde eine erneute Reduktion des Gotteshauses, indem sie 1903 das Langhaus im Westen um etwa 7 Meter verkürzen und aus dem gewonnenen Tuffstein den heutigen Glockenturm errichten ließ, der über drei Stockwerke schlank in den Himmel reicht.

Kirche St. Laurentius – 2018

Die Kirche beherbergt eine Orgel, die 1650 von den Orgelbauern Hermann Kröger (*um 1600 bis 1671) und Berendt Hus (*um 1630 bis 1676) geschaffen wurde. Das Instrument zählt zu den bedeutendsten Orgeln in Norddeutschland; es bildet das Zentrum des regelmäßig wiederkehrenden Langwarder Orgelsommers.

Der Kirchturm diente dem Mathematiker Carl Friedrich Gauß (*1777 bis 1855) vom 27. Juni bis zum 12. Juli 1825 als ein Messpunkt der von ihm durchgeführten Triangulation des Königreichs Hannover; auf dem 1991 herausgegebenen 10-Deutsche-Mark-Schein, mit dem Gauß geehrt wurde, war eine Vermessungsskizze mit dem Messpunkt Langwarden abgebildet. Auf der Grundlage seiner Peilungen stellte Gauß von 1827 bis 1861 insgesamt einundsechzig Kartenblätter her, die das seit dem Wiener Kongress (1814/15) insbesondere um das Herzogtum Arenberg-Meppen, die Niedergrafschaft Lingen, die Grafschaft Bentheim, das Stift Hildesheim und die Landdrosterei Osnabrück erweiterte Königreich Hannover darstellen.