Die Überreste der fortalesa de sa Ferradura (Festung des Hufeisens) (39.544586 N, 3.350851 O) ruhen bis heute auf dem cap de sa Ferradura in Porto Cristo.
Die Festung wurde zwischen 1100 und 900 v. Chr. erbaut. Sie diente nicht der ständigen Besiedlung, sondern als vorübergehende Flucht- und Schutzanlage.

Das Bollwerk wird nahezu uneinnehmbar gewesen sein.
Die Halbinsel erstreckt sich in östlicher Richtung mit einer Länge von etwa 120 Meter ins Meer. Ihre westliche Seite ist mit einer etwa 23 Meter langen und 17 Meter breiten Landbrücke ans Festland angebunden. Die Verbindung bildet an ihrer Nordseite nur einen schmalen Grat, sodass die Landzunge nur über die südliche Steilwand der Landbrücke erreicht werden kann. Vom Festland ist zunächst ein steiler Abstieg bis auf Meereshöhe zu bewältigen, auf den sodann ein steiler Aufstieg auf das Höhenplateau des Kaps bezwungen werden muss. Die Halbinsel bildet eine Ebene mit einer Länge von etwa 40 Meter und einer Breite von etwa 28 Meter, die an allen Seiten an nahezu senkrecht abfallende Steilwände grenzt.

Auf dem westlichen Steilhang befinden sich die Überreste von Zyklopenmauern, die ein geradliniges Erklimmen des Plateaus verhindern. Sie lassen nur einen gewundenen Aufstieg zu, der den Schutzsuchenden der Bastion sowohl in der Häufigkeit als auch in der Dauer der Kampfmaßnahmen gegen die Angreifer eine intensivere Verteidigung ermöglichte. Die Zyklopenmauer, die den Übergang vom Steilhang auf die Ebene schützt, besteht aus zwei rechtwinklig aufeinandertreffenden Abschnitten, die eine Länge von etwa 18 Meter erreichen; sie gilt als eine der ältesten Mauern auf der Insel!

Das Höhenplateau trägt Fragmente einer Wohnbebauung: Die Ruinen von zwei Naviformes liegen an einem großen Innenhof. Nicht nur das fehlen größerer Wasserspeicher legt eine stets nur vorübergehende Nutzung der Festung nahe. Auch die dreizehn Feuerstellen, deren Anzahl für die kleine Fläche viel zu hoch ist, weisen auf eine immer nur zeitweilige Verwendung der Bastion hin, bei der stets neue Brandstätten angelegt wurden. „Vermutlich drängten sich bis zu fünfzig Menschen hier bei Angriffen zusammen, um sich danach wieder an der Küste unmittelbar vor dem Zugang zur Halbinsel niederzulassen“, wird die Historikerin Magdalena Salas i Burguera am 27. Juni 2021 in der Mallorca Zeitung zitiert.

Die Erbauer der Festung scheinen tatsächlich auf dem Festland in ihrer unmittelbaren Nähe gelebt zu haben. Westlich der Landbrücke befinden sich die Ruinen eines Bauwerks mit einem rechteckigen Grundriss, dessen nördliche Seite über einen Durchlass verfügt. Nordwestlich des Verbindungsgrats liegen die Überreste von Zyklopenmauern, die zumindest zwei kreisrunde Flächen umschließen.

Das Kap wurde am 10. September 1966 zum Bé d’Interès Cultural (Gut von kulturellem Interesse) erhoben. Unter der Bezeichnung „Colina Fortificada de Sa Carrotja, Des Mitjà de Mar (Sa Ferradura)“ ist es im spanischen Registro General de Bienes de Interés Cultural (Allgemeines Register der Güter von kulturellem Interesse) unter der Kodierung (R.I.) – 51 – 0002324 – 00000 eingetragen.
Die Halbinsel wird seit 2011 archäologisch untersucht.
Sie ist auch als jaciment de sa Ferradura (Fundstelle des Hufeisens) bekannt.