Der butte Montmartre in Paris wird von der funiculaire de Montmartre (Seilbahn vom Montmartre) (48.885207 N, 2.342597 O) erschlossen, die vom place Saint-Pierre zur rue du Cardinal-Dubois aufsteigt. Die Bahn, bei der es sich eigentlich um einen Schrägaufzug handelt, wird von der Firma Régie autonome des transports parisiens (RATP) betrieben, der die Organisation des öffentlichen Nahverkehrs in Paris obliegt.
Nachdem der Stadtrat von Paris bereits 1891 den Bau einer auf den butte Montmartre führenden Standseilbahn beschlossen hatte, wurde die erste Wasserballastbahn am 13. Juli 1900 unter der Leitung der in Corbeil-Essonnes ansässigen Firma Decauville, die durch ihre Feldbahnsysteme berühmt geworden war, in Betrieb genommen. Die Bahnanlage wurde allein durch die Schwerkraft angetrieben: Die beiden Waggons, die auf zwei parallel verlaufenden Schienensträngen fuhren, waren über ein in der Bergstation umgelenktes Drahtseil miteinander verbunden. Die Länge des Drahtseils war so bemessen, dass eine Bahnkabine an der Bergstation und der andere Wagen an der Talstation stehen konnten. Indem das Gewicht des oberen Waggons durch das Einleiten von Wasser erhöht wurde, bewirkte die Schwerkraft, dass er sich abwärts zur Talstation in Bewegung setzte. Gleichzeitig zog die obere Bahnkabine dabei den unteren Wagen aufwärts zur Bergstation. Während vom 1. November 1931 bis zum 2. Februar 1935 nur ein Bustransport auf den butte Montmartre stattfand, wurde die Wasserballastbahn ab 1933 von der nunmehr betreibenden Firma Sociéte des transports en commun de la région parisienne (STCRP) mit elektrisch angetriebenen Fördermaschinen ausgestattet. Zur vollständigen Erneuerung der Bahnanlage wurde die Standseilbahn vom 1. Oktober 1990 bis zum 1. Juni 1991 stillgelegt, sodass der butte Montmartre nur noch vom sogenannten Montmartrobus erschlossen wurde, der zwischen dem place Pigalle und dem butte Montmartre verkehrt.
Der heutige Schrägaufzug verfügt über zwei Bahnkabinen, die auf zwei parallel geführten Schienensträngen fahren und von zwei unabhängigen Trommel-Fördermaschinen bewegt werden, sodass der Ausfall eines Waggons den Betrieb des anderen Wagens nicht beeinflussen kann. Die beiden Bahnkabinen verfügen über Platz für jeweils sechzig Personen, die in weniger als neunzig Sekunden über den Höhenunterschied von etwa 36 Meter und die Streckenlänge von etwa 108 Meter transportiert werden; so können etwa zweitausend Passagiere innerhalb einer Stunde in jede Richtung befördert werden!
Die Berg- und die Talstation stammen von dem Architekten François Deslaugiers (*1934 bis 2009).
Die Bahnkabinen sind von dem Designer Roger Tallon (*1929 bis 2011) entworfen worden, der einen besonderen Wert auf die Aussichtsmöglichkeiten der Insassen legte. Durch die großen Fensterflächen der Wände und des Dachs können die Passagiere die Anmut der basilique du Sacré-Cœur de Montmartre bereits während des Anstiegs bewundern.