Von s’Estanyol de Migjorn nach Vallgornera Nou – und zurück!

Die Wanderung verläuft entlang der südlichen Küste über eine Strecke von etwa 10 Kilometer.

Sie führt von s’Estanyol de Migjorn nach Vallgornera Nou entlang des Meeres, das an mehreren Stellen zu einem Bad einlädt. Sie verläuft von Vallgornera Nou nach s’Estanyol de Migjorn zunächst wiederum entlang des Meeres, sodann aber durch einen ausgedehnten Wald von Aleppo-Kiefern.

Die Wanderung bietet einige Einblicke in die Natur und die Geschichte der Insel.

Um nach Vallgornera Nou zu gelangen, starten wir am südwestlichen Ende des via de la Mediterrània in s’Estanyol de Migjorn, der in einen unbefestigten Weg übergeht. An unserer linken Seite krümmt sich mit der bassal de s’Estanyol eine kleine Bucht, die eine Länge von etwa 80 Meter hat. Nach etwa 120 Meter betreten wir mit dem racó de s’Arena einen breiten Sandstrand, dem wir in einem sanften Linksbogen etwa 200 Meter folgen.

Racó de s’Arena – 2022

Von vielen Besuchern wird der Sandstrand zwar als unsauber und verkommen empfunden. Sein Sand ist mit den Blättern des in der badia de sa Ràpita wachsenden Neptungrases nicht nur vollständig durchdrungen. Er ist von den Pflanzenteilen vielmehr auch über große Flächen vollkommen überlagert. Aber gerade die Einlagerung der Blätter sichert den dauerhaften Bestand des Sandstrands, der den Naturgewalten des Meeres ansonsten schutzlos ausgeliefert wäre.

Das Neptungras ist eine im Salzwasser gedeihende Pflanze, die sich ausschließlich im Mittelmeer findet. Es wächst vollständig untergetaucht auf dem Meeresboden.

Das Neptungras bildet großflächige Seegraswiesen, die bis zu einer Wassertiefe von etwa 40 Meter entstehen können, bei sehr klarem Wasser auch bis zu einer Wassertiefe von etwa 60 Meter. Das Neptungras besiedelt Gebiete mit einer guten Wasserzirkulation, insbesondere vor offenen Küsten oder spitzen Landzungen, die über feinsandigen oder felsigen Untergrund verfügen können.

Mit seinem stark verzweigten Wurzelwerk bietet das Neptungras seinen Blättern eine feste Verankerung am Meeresgrund. Es wächst zumeist in Bündeln von vier bis sechs, manchmal auch in Bündeln von acht bis zehn Blättern in die Höhe.

Das Neptungras vermehrt sich nicht nur durch Bestäubung geschlechtlich. Es entwickelt sich vielmehr auch durch Verzweigung vegetativ.

Während seiner Blütezeit, die von Mai bis Juni reicht, treibt das Neptungras etwa 7 bis 15 Zentimeter lange Schäfte aus, die ährenförmige Blütenstände tragen; allerdings entwickelt es jährlich nur eine Blüte auf etwa 10 Quadratmeter. Jeder Blütenstand wiederum, der eine Länge von etwa 2,5 bis 4,5 Zentimeter erreicht, bildet zwei bis sieben Blüten aus.

Während seiner gesamten Lebenszeit bildet das Neptungras weitere Verzweigungen seines Rhizoms, die als Basis eines weiteren Blattwuchses dienen. So hat die Meeresbiologin Sophie Arnaud-Haond über eine Länge von etwa 15 Kilometer genetisch identische Neptungräser nachgewiesen, die miteinander verbunden sein müssen; aus der üblichen Wachstumsrate der Neptungräser leitet Arnaud-Haond ein Alter der Pflanze von etwa achtzigtausend Jahren ab!

Den ausgedehnten Seegraswiesen kommt eine große ökologische Bedeutung zu.

Die Seegraswiesen geben zahllosen Meeresbewohnern einen ihren Bedürfnissen entsprechenden Lebensraum, in dem sie geschützte Brut- und Rückzugsräume finden. So geht die Meeresbiologie davon aus, dass eine Seegraswiese mit einer Fläche von etwa 4.000 Quadratmeter von etwa vierzigtausend Fischen und etwa 50 Millionen wirbellosen Tieren, insbesondere Krebsen, Schnecken, Seesternen, Tintenfischen und Würmern, bewohnt wird.

Die von ihnen betriebene Photosynthese macht die Seegraswiesen zu den maritimen Lebensräumen mit der höchsten Produktion von Biomasse. Das im Wasser vorhandene Kohlendioxid wird vom Neptungras in Kohlenhydrate umgewandelt, die es insbesondere dauerhaft in seinen Rhizomen und Wurzeln ablagert. So speichern Seegraswiesen nach den Untersuchungen des Meeresbiologen Carlos Duarte (*1960) etwa doppelt so viel Kohlendioxid wie eine gleich große Fläche eines tropischen Regenwalds.

Mit seinen abgeworfenen Blättern bewirkt das Neptungras einen natürlichen Küstenschutz, insbesondere an den Sandstränden. Durch die Wasserbewegungen werden die Blätter nicht nur an die Küsten gespült, sondern auch mit dem Sand vermengt und verflochten, sodass er eine Bewehrung erhält. Das stützende Gerippe erschwert die Erosion der Sandstrände, die von den Naturgewalten des Meeres nicht mehr so leicht abgetragen werden können. Welche Bedeutung der Küstenschutz für die Erhaltung der Sandstrände hat, zeigt die 2018 von der Universitat de les Illes Balears herausgegebene Studie „Análisis de la evolución histórica de la linea de costa de la playa de es Trenc (Analyse der historischen Entwicklung der Küste des Strandes von Es Trenc)“: Der platja des Trenc hatte von 1956 bis 2015 einen durchschnittlichen Rückgang der Küstenlinie von 5,7 Meter hinzunehmen, der auch auf die tourismusfördernde Reinigung des Küstenabschnitts vom Neptungras zurückzuführen ist.

Racó de s’Arena – Steilküste – 2022

Der racó de s’Arena endet an der sandigen Steilküste, die sich bis zu einer Höhe von etwa 5 Meter erhebt und auf der sich ein Wald von Aleppo-Kiefern anschließt. Mit der Steilküste auf unserer rechten Seite folgen wir in südlicher Richtung etwa 260 Meter der schmalen Küstenlinie des racó de s’Estalella, der von Steinen und Felsen durchsetzt ist. Bevor wir die casetes des Peixcadors erreichen, passieren wir einen aus dem Spanischen Bürgerkrieg (1936 bis 1939) stammenden Bunker, der den racó de s’Arena schützen sollte.

Racó de s’Estalella – Bunker – 2022

Die (Zweite) Spanische Republik, die am 14. April 1931 von dem späteren spanischen Präsidenten Niceto Alcalá-Zamora Torres (1931 bis 1936) ausgerufen worden war, war zwar mit dem Ziel angetreten, die Gesellschaft zu modernisieren. Sie konnte die von ihr ausgegebenen Ziele aber nicht umsetzen, sodass die Konzept- und Hilflosigkeit der (Zweiten) Spanischen Republik in der Bevölkerung sowohl zu Unmut als auch zu Gewalt führten.

Am 17. Juli 1936 löste General Francisco Franco Bahamonde (*1892 bis 1975) den Spanischen Bürgerkrieg aus, indem er sich in Spanisch-Marokko mit den ihm unterstellten Truppen gegen die (Zweite) Spanische Republik erhob. Bereits am 18. Juli 1936 trug Franco den Staatsstreich nach Spanien, in dem die nationalen Franquisten und die demokratischen Republikaner einen blutigen Kampf um die Macht in den Städten und Regionen führten. Nachdem der republikanische Widerstand zusammengebrochen war, erklärte Franco am 1. April 1939 die siegreiche Beendigung des Spanischen Bürgerkriegs, auf den seine bis zum 20. November 1975 andauernde Diktatur folgte.

Bereits nach etwa 40 Meter gelangen wir an das mollet de sa Punta, das die casetes des Peixcadors prägt.

Die ehemalige Fischersiedlung geht auf das 16. Jahrhundert zurück. Ihre Bewohner verdienten sich ihren Lebensunterhalt nicht nur mit dem Fischfang, sondern auch mit der Salzgewinnung aus den Vertiefungen der felsigen und schroffen Küste; zuweilen gingen sie auch der Schmuggelei nach. Die erste Beschreibung der casetes des Peixcadors findet sich in dem von dem Naturkundler Ludwig Salvator von Österreich-Toskana (*1847 bis 1915) geschriebenen Werk „Die Balearen“, das von 1869 bis 1891 in sieben Bänden erschienen war:

„So erreichen wir die Landspitze von s’Estanyol …, ein Gebiet, in dem sieben Hütten stehen, von denen drei mit Kalk geweißelt sind, sowie zwei Bootshütten neben einem breiten Anlegeplatz.“

Die casetes des Peixcadors wurden 2007 vom mallorquinischen Consell Insular zum Bé d’Interès Cultural erklärt.

Heute besteht die Siedlung aus sechs Gebäuden, die verstreut entlang der Küstenlinie errichtet worden sind.

Casetes des Peixcadors – 2022

Westlich der Slipanlage, die noch bis heute mit Zuganlagen versehen ist, liegt ein erstes Reihenhaus, in dem sich vier Ferienwohnungen befinden. Unterhalb des Bauwerks stehen zwei escars (Bootsgaragen), die auf Grund ihres guten Zustandes noch heute genutzt werden. Südlich der Slipanlage steht ein zweites Reihenhaus mit fünf Ferienwohnungen, das unmittelbar an die Steilküste grenzt.

Casetes des Peixcadors – 2022

Wir setzen unseren Weg über den zum Teil nur über einen schmalen Vorsprung verlaufenden Trail fort, der zwischen dem zweiten Reihenhaus und der Meereslinie über natürliche und künstliche Treppen führt. Nach etwa 125 Meter kommen wir an einem großen Wohnhaus vorbei, bevor sich nach weiteren etwa 60 Meter das Gelände wieder zu einem breiteren Küstenstreifen öffnet.

Über den racó de sa Fauç gelangen wir nach etwa 130 Meter an eine escar. Sie lässt ihre ursprüngliche Nutzung noch bis heute erkennen.

Racó de sa Fauç – Escar – 2022

Ein escar ist eine typische Bootsgarage, die auf Mallorca zur Aufbewahrung der Fischerboote und Fischereigeräte errichtet worden ist. Sie wird in der Regel aus Marès-Steinen gebaut, dem auf der Insel vorkommenden Kalkstein. Die escars stehen unmittelbar an der Meereslinie und verfügen über eine Rampe, über die die Boote unter Einsatz von Zuganlagen gezogen werden können.

Der nunmehr nach Südwesten abbiegende Pfad führt uns nach etwa 60 Meter an den far de s’Estalella, vor dem sich über eine Länge von etwa 70 Meter die punta Negra ins Meer erstreckt.

Der far de s’Estalella wurde 1993 erbaut.

Der Leuchtturm erreicht eine Höhe von etwa 12 Meter. Er wird elektrisch und automatisch betrieben.

Punta Negra – Far de s’Estalella – 2022

Entlang der Küstenlinie folgen wir weiterhin dem Trail zunächst über etwa 130 Meter in westlicher und sodann über etwa 320 Meter in nordwestlicher Richtung; dabei passieren wir zwei Ferienhäuser, die als ehemalige Fischerhäuser zu den casetes des Peixcadors zählen. Nunmehr umrunden wir die cala d’en Paiàs, um nach etwa 900 Meter an den torre de s’Estalella zu gelangen; zuvor sind wir etwa in der Mitte der Bucht wiederum an einem ehemaligen Fischerhaus der casetes des Peixcadors vorbeigekommen, das als Ferienhaus genutzt wird.

Die Araber, die bis ins 8. Jahrhundert ein südlich des Mittelmeers vom heutigen Spanien bis zum heutigen Iran reichendes Imperium errichtet hatten, verloren während der Reconquista (722 bis 1492) nicht nur ihre Gebiete im heutigen Portugal und Spanien. Sie büßten während und nach der Reconquista vielmehr auch ihren Einfluss im heutigen Marokko, Algerien, Tunesien und Libyen ein, die zugleich in einen wirtschaftlichen Niedergang verfielen.

Entlang der nordafrikanischen Küste entwickelten sich mit dem Sultanat Marokko, der Regentschaft Algier, der Regentschaft Tunis und der Regentschaft Tripolis unabhängig handelnde Provinzen des Osmanischen Reichs, die sich ab dem 16. Jahrhundert immer stärker der staatlich geförderten und betriebenen Piraterie zuwandten. Die als Barbareskenstaaten bezeichneten Machtgebilde stellten große Schiffsverbände auf, die das Mittelmeer durch Kaperei und Menschenraub in Angst und Schrecken versetzten.

Mit ihren Schiffen wandten sich die Barbaresken auch immer wieder gegen Mallorca.

Um der Gefahr der Barbaresken entgegenzuwirken, errichteten die Mallorquiner ab etwa 1550 ein System von Beobachtungs- und Signaltürmen, das sich um die gesamte Insel spannte. Mit den Rauch- und Feuersignalen konnten sie nicht nur die örtliche Bevölkerung zum Widerstand gegen die Piraten an einem Ort zusammenziehen. Vielmehr konnten sie mit den von Turm zu Turm weitergegebenen Nachrichten auch die im palau reial de s’Almudaina in Palma ansässige Obrigkeit über die Bedrohung informieren. In der 1683 von Vincente Mut erstellten Landkarte sind auf der Insel insgesamt siebenunddreißig Beobachtungs- und Signaltürme ausgewiesen. Entlang der serra de Tramuntana und auf der illa de sa Dragonera sind sieben Beobachtungstürme und sechszehn Signaltürme verzeichnet, während entlang der südlichen Küste, deren Topographie eher eben ausgeprägt ist, zwei Beobachtungstürme und zwölf Signaltürme erfasst sind.

Der torre de s’Estalella wurde 1577 von dem Baumeister Simon Carrió als Beobachtungs- und Signalturm errichtet.

Der Turm hat die Form eines konischen Zylinders. Er hat am Boden einen Durchmesser von etwa 7,5 Meter und am Zylindereinschnitt einen Durchmesser von etwa 6,5 Meter. Er erreicht eine Höhe von etwa 9 Meter. Der Turm wurde aus Marès-Steinen erbaut, die eine unterschiedliche Größe haben.

Seine Hauptkammer ist über einen Zugang erreichbar, der etwa auf halber Höhe des Turms gelegen ist. Sie verfügt über ein gemauertes Gewölbe, das die offene Beobachtungsplattform des Turms trägt. Seine Waffenkammer ist von seiner Hauptkammer getrennt.

Die die Beobachtungsplattform umgebende Brüstung verfügte ursprünglich über zwei Kanonenscharten, die über die Jahre allerdings modifiziert worden sind. Sie beinhaltete darüber hinaus einen Wehrerker, der den etwa in halber Höhe des Turmes liegenden Eingang schützte.

Der Wach- und Signalturm wurde 1984 restauriert.

Genau in der südlich des torre de s’Estalella gelegenen Bucht hat sich die cova de sa Torre, in die Steilküste eingegraben. Wir können die zum Meer gewandte Höhlenöffnung zwar von beiden seitlichen Buchtarmen sehen, sie über die Steilküste aber nicht erreichen. In die Höhle gelangen können wir jedoch über eine Bodenspalte, die sich etwa 10 Meter nördlich der oberhalb der Höhle gelegenen Felskante eröffnet.

Immer entlang der Küstenlinie, die in nordwestlicher Richtung weit abseits der Zivilisation durch eine typisch mallorquinische Landschaft verläuft, gelangen wir nach etwa 2,1 Kilometer an die carrer de Miró in Vallgornera Nou. Wir wenden uns nunmehr nach Südwesten, denn an der carrer de Miró erwartet uns nach etwa 470 Meter das Restaurant „Mirador de Cabrera“, das uns einen wundervollen Blick auf die Mallorca vorgelagerte Insel gewährt.

Um wieder nach s’Estanyol de Migjorn zurückzukehren, nehmen wir denselben Weg, auf dem wir nach Vallgornera Nou gelangt sind, allerdings in umgekehrter Richtung! Wir begeben uns über die carrer de Miró zu dem Pfad, der in südöstlicher Richtung entlang der Küstenlinie verläuft. Nachdem wir den torre de s’Estalella und das einzelnstehende ehemalige Fischerhaus passiert haben, gelangen wir wieder zum far de s’Estalella, an dem wir in nordwestlicher Richtung zu den zwei ehemaligen Fischerhäusern abbiegen, hinter denen sich ein Wald von Aleppo-Kiefern ausdehnt.

Die Aleppo-Kiefer ist ein im Mittelmeerraum weit verbreiteter Nadelbaum.

Sie wird im Sprachgebrauch, aber auch in den Medien, häufig als Pinie bezeichnet, die auf Mallorca allerdings eher selten vorkommt. Ihren Grund hat die Verwechselung in einer fehlerhaften Übertragung aus dem Englischen: Der Begriff „pine“, der eine Kiefer bezeichnet, wird häufig fälschlich als Pinie übersetzt.

Die Aleppo-Kiefer wächst etwa 10 bis 20 Meter in die Höhe, selten auch etwa 25 Meter. Ihr Stamm, der einen Durchmesser von etwa 70 bis 80 Zentimeter erreicht, ist zumeist krumm gewachsen. Die Kronenform der Aleppo-Kiefer verändert sich mit ihrem zunehmenden Alter: Ein junger Baum verfügt über eine konische und geschlossene Krone, während ein alter Baum eine stockwerkartige und breite Krone hat.

Die Aleppo-Kiefer kann unterschiedliche Wurzelwerke ausbilden: Auf tiefgründigen und gutdrainierten Böden treibt sie ihre Pfahlwurzeln, deren Haupt- und Nebenwurzeln bis zu etwa 3 Meter in die Tiefe dringen. Auf flachgründigen Flächen sendet sie ihre Flachwurzeln aus, die einen starken und breiten Teller um den Baum schaffen.

Die Zapfen, die eine Länge von etwa 4 bis 10 Zentimeter erreichen, sind eiförmig.

Die Aleppo-Kiefer ist zwar kein Pyrophyt: Ihre Keimrate von etwa 90 Prozent wird durch Feuer nicht erhöht. Sie besiedelt aber häufig von Bränden betroffene Flächen, da sich ihre Zapfen nach einem Waldbrand schnell öffnen.

Die Aleppo-Kiefer ist ein wichtiger Forstbaum.

Noch vor einigen Jahrzehnten wurde die Gewinnung von Harz betrieben. Die Rinde der Aleppo-Kiefer wurde in schräg verlaufenden Rillen eingeschnitten, über die das auslaufende Harz in Auffangbehälter abtransportiert wurde. Die gewonnene Masse wurde in Siedereien nicht nur zu Pech verarbeitet, das insbesondere im Schiffsbau zur Abdichtung verwandt wurde. Sie wurde vielmehr auch wegen ihrer Entzündungshemmung in Heilmitteln und wegen ihrer Bindefähigkeit in Farbmischungen eingesetzt. Mit dem Aufstieg der chemischen Industrie ging der Verfall der wirtschaftlichen Bedeutung des natürlichen Harzes einher.

Bis heute noch genutzt wird aber das Holz, das allerdings nur von mittlerer Qualität ist. Es wird zu Bauholz und Spanplatten, aber auch zu Fässern und Möbeln verarbeitet.

Nordwestlich der zwei Fischerhäuser spendet uns der durch die Aleppo-Kiefern führende Weg nicht nur erfrischenden Schatten. Vielmehr treten wir von der steinigen und karg bewachsenen Küste auch in ein völlig neues Habitat ein, das durch einen sandigen Boden und einen hoch aufschießenden Bewuchs geprägt ist. Wir folgen dem Waldweg zunächst etwa 150 Meter bis zu einer Abzweigung, an der wir uns nach Nordosten wenden. Nach etwa 130 Meter treffen wir auf das große Wohnhaus, von dem der Waldweg über etwa 390 Meter in nördlicher Richtung vorstößt. Nachdem wir auf einen querverlaufenden Waldweg gestoßen sind, wenden wir uns in nordöstlicher Richtung, wobei wir nach etwa 100 Meter wiederum auf einen Waldweg treffen, dem wir nunmehr nach Nordosten folgen. Nach etwa 200 Meter erreichen wir den racó de s’Arena, über den wir zurück zum via de la Mediterrània in s’Estanyol de Migjorn gelangen.