Die Balearen-Eidechse (Podarcis lilfordi) besiedelt einige Landschaften der Gymnesischen Inseln.
Auf Mallorca und Menorca sind zwar nur einige eingeschleppte Populationen bekannt. Insbesondere auf der illa de Cabrera und der illa de sa Dragonera bestehen jedoch große Gemeinschaften.

Die Art der Balearen-Eidechse gliedert sich in vierundzwanzig lebende Unterarten, die in endemischen Gruppen auf den einzelnen Inseln leben. Während auf den kleinen Inseln eine Population von nicht mehr als einhundert Tieren nicht ungewöhnlich ist, kann auf den großen Inseln eine Gemeinschaft von bis zu dreißigtausend Individuen pro Hektar angetroffen werden. Obwohl sich die Unterarten der Balearen-Eidechse aus einem gemeinsamen Stammbaum entwickelten, führte die durch das Meer hervorgerufene Isolation auf den Landmassen der Inselgruppe zu unterschiedlichen Entwicklungen: Die Cabrera-Eidechse (Podarcis lilfordi kuligae) ist nur auf der illa de Cabrera anzutreffen. Die Dragonera-Eidechse (Podarcis lilfordi giglioli) lebt ausschließlich auf der illa de sa Dragonera. Die Art der Balearen-Eidechse umfasste früher fünfundzwanzig Unterarten, doch scheint die seit etwa 1950 nicht mehr gesichtete Ratas-Eidechse (Podarcis lilfordi rodriquezi), die nur auf der illa de ses Rates ansässig war, ausgestorben zu sein.
Die Balearen-Eidechse erreicht eine Gesamtlänge von etwa 18 bis 20 Zentimeter. Sie hat einen Rumpf, der auf eine Länge von etwa 6 bis 10 Zentimeter kommt.
Die Balearen-Eidechse verfügt über runde und ungekielte Rückenschuppen, die sich von den sechseckigen und gekielten Rückenschuppen der Pityusen-Eidechse unterscheiden. Gleichwohl sind die beiden Arten am besten auf Grund ihrer sich nicht überschneidenden Verbreitungsgebiete abzugrenzen!

Die Balearen-Eidechse zeigt sich in der Färbung ihrer Oberseite sehr verschiedenartig. Sie kann oftmals braun oder grün, manchmal aber auch blau-schwarz oder schwarz erscheinen. Auch in ihrer Zeichnung tritt die Balearen-Eidechse sehr unterschiedlich auf. Sie trägt auf ihrem Rücken und an ihren Seiten zwar in der Regel drei dunkle, häufig unterbrochene, Längsstreifen. Sie bildet aber zuweilen auch netzartige Muster oder blaue Flecken an ihren Bauchrändern aus. Die Balearen-Eidechse erscheint zudem in der Färbung ihrer Unterseite sehr vielfältig. Sie kann nicht nur weiß, gelb, rot oder blau sein, sondern auch über dunkle Flecken und Muster verfügen, die sich insbesondere an ihrer Kehle zeigen.
Auf den kleinen Inseln besiedelt die Balearen-Eidechse alle Lebensräume. Auf den großen Inseln bewohnt sie hauptsächlich die Küstenzonen, die zumeist über eine spärliche Vegetation verfügen.
Die Balearen-Eidechse ist ganzjährig aktiv.
Sie ernährt sich nicht nur von Insekten, insbesondere von Ameisen, Fliegen, Käfern, Mücken und Zikaden. Vielmehr frisst sie auch Pflanzen, insbesondere Blüten und Früchte.
Die Weibchen scheinen ihre Eier bis zu dreimal im Jahr abzulegen. Ihre Gelege umfassen bis zu vier Eier, die eine Länge von etwa 14 bis 19 Millimeter und eine Breite von etwa 8 bis 13 Millimeter haben.

Die Fressfeinde der Balearen-Eidechse variieren zwar von Insel zu Insel. Sie sind jedoch häufig, gerade auf der illa de Cabrera, von Kleinfleck-Ginsterkatzen und Algerischen Ingeln bedroht.
Die International Union for Conservation of Nature stufte die Balearen-Eidechse am 14. Dezember 2008 in der Roten Liste der gefährdeten Arten als in ihrer Populationsentwicklung abnehmend und in ihrem Fortbestand gefährdet ein. Auf Grund ihrer beschränkten Verbreitungsgebiete reagieren die Gemeinschaften der Balearen-Eidechse sehr empfindlich auf Veränderungen der Umwelt. Die Nutzung ihrer Lebensräume auch durch den Menschen übt auf die Balearen-Eidechse einen Druck aus, der sich in vielfältiger Weise darstellt. Der Verlust der Vegetation durch übergrasende Ziegen belastet die Balearen-Eidechse ebenso wie das Verbringen von giftigen Substanzen und invasiven Fressfeinden auf die Inseln.